30.04.2020 17:59:58
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Aktien Schweiz von schwachen Daten arg belastet
ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat sich am Donnerstag mit deutlichen Abgaben ins verlängerte Wochenende verabschiedet. Schwache Wirtschaftsdaten zunächst aus Europa und dann späten aus den USA schlugen auf die Stimmung. "Dies ist erst der Auftakt für die schwerste Rezession in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg", analysierte Volkswirt Christian Lips von der NordLB. "Man hatte ja mit Schlimmem gerechnet, aber wenn man die Daten aus Europa und den USA liest, wird erst das ganze Ausmaß der Rezession deutlich", sagte ein Händler. Marktteilnehmer fürchteten, dass die Situation im zweiten Quartal noch düsterer werden dürfte. Für Enttäuschung am Markt sorgte die Europäische Zentralbank, die das Volumen der sogenannten PEPP-Käufe bis auf weiteres nicht aufstockte.
Der SMI sackte um 2,4 Prozent auf 9.629 Punkte ab. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursverlierer und ein -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 92,66 (zuvor: 93,17) Millionen Aktien. Die Bankenwerte UBS und Credit Suisse litten unter der Sektorschwäche in Europa und gaben nach ihrem jüngsten Höhenflug 4,2 bzw. 5.2 Prozent ab. Belastet wurde der Finanzsektor durch schwache Geschäftszahlen von Societe Generale, BBVA und Lloyds. Zudem hatte die Ratingagentur S&P den Ausblick diverser italienischer Banken gesenkt. Der europäische Bankensektor stellte mit einem Minus von 4,5 Prozent die schwächste Branche.
Aber auch eidgenössische Unternehmen warteten mit Geschäftsausweisen auf: Die Corona-Pandemie hat Swiss Re im ersten Quartal einen Verlust beschert. Die Krise machte sich vor allem im Sach- und Haftpflichtgeschäft des Rückversicherers und in der Kapitalanlage bemerkbar. Zudem fiel eine Belastung im Verkauf der Tochter Reassure an. Man habe mit etwas geringeren Verlusten im Sach- und Haftpflichtgeschäft gerechnet, hieß es im Handel. Der Kurs verlor 5,5 Prozent.
Als ordentlich wurden die Geschäftszahlen von Lafargeholcim im Handel charakterisiert. Gleichwohl sanken im ersten Quartal Nettoumsatz und bereinigtes EBIT deutlich. Händler sahen den Baustoffhersteller als potenziellen Gewinner von Fördermaßnahmen wie Konjunkturpaketen und Infrastrukturprogrammen. Doch mit dem negativen Sentiment am Gesamtmarkt gab die Aktie "nur" 1,0 Prozent ab.
Swisscom sanken um 3,3 Prozent. Der Telekommunikationskonzern hatte in der ersten Periode von einem steuerlichen Sonderposten profitiert. Der Umsatz ging jedoch um 4,3 Prozent zurück. Swiss Life verloren nur optisch 6 Prozent, die Titel wurden ex Dividende gehandelt. Mit einem Aufschlag von 2,5 Prozent stemmten sich Geberit gegen den negativen Trend. Händler machten in den Geschäftszahlen eine gewisse Widerstandsfähigkeit in der Krise aus. Unter den Nebenwerten büßten Clariant 5,1 Prozent ein, das Unternehmen hatte die Umsatzerwartungen des Marktes verfehlt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/err
(END) Dow Jones Newswires
April 30, 2020 12:00 ET (16:00 GMT)
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