15.01.2015 19:24:48

Aktien Osteuropa Schluss: Weitere Verluste - Moskau weiter erholt

BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag weiter nachgegeben. Belastend wirkten sich Währungsverluste aus, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) überraschend ihre Fixierung des Franken-Kurses zum Euro aufgegeben hatte. Der RTS-Interfax-Index (RTS) in Moskau erholte sich dagegen um weitere 2,60 Prozent auf 762,39 Punkte. In der Spitze war er gar auf 776 Punkte geklettert.

An der Budapester Börse ging es dagegen am fünften Verlusttag in Folge für den BUX um 2,36 Prozent auf 15.686,69 Punkte nach unten. Der Ungarische Forint verlor nach dem Schritt der SNB gegenüber Franken und Euro klar an Boden. Der Franken sprang zeitweise um bis zu 18 Prozent zum Forint an.

Unter den Einzelwerten fielen insbesondere die Titel der OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) auf. Mit einem ungewöhnlich hohen Handelsvolumen von 47 Millionen Euro und damit mehr als zwei Drittel des gehandelten Wertes an der ungarischen Börse fielen die Titel um 3,36 Prozent. Marktbeobachter sagten, dass der zwischenzeitlich noch stärkere Kursverfall durch die in Ungarn vor der Krise häufig vergebenen Frankenkredite ausgelöst worden sei. Anleger würden daher sensibel auf mögliche Kreditausfälle reagieren.

Die Titel der weniger stark an der Börse kapitalisierten FHB Land Credit & Mortgage Bank mussten einen Abschlag von 4,67 Prozent verkraften. Letztendlich schaffte keines der Indexschwergewichte ein Plus. Magyar Olay es Gazipari (Mol) verloren 3,11 Prozent, das geringste Minus erlitten Richter Gedeon mit 0,03 Prozent.

In Warschau rutschte der WIG-30 um 3,06 Prozent auf 2.265,21 Punkte ab. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) fiel um 2,49 Prozent auf 50.616,63 Punkte. Die einheitlich schwachen Bankaktien drückten den Wig tief ins Minus. So erlitten Bank Zachodni WBK einen satten Abschlag von 6,91 Prozent. Das Leitindex-Schwergewicht PKO Bank stürzte um 6,52 Prozent ab. Die ebenfalls stark gewichteten Titel der Bank Pekao gaben 2,75 Prozent ab.

Hintergrund war der zeitweise stark gestiegene Franken im Vergleich zum Polnischen Zloty. Auch hier waren vor der Krise eine Vielzahl an Frankenkrediten vergeben worden. Anleger zeigten sich besorgt, dass diese Kredite nun platzen könnten, sagten Experten. Am Markt hieß es, dass sogar 40 Prozent der Häuserkredite in Franken aufgenommen worden seien.

Mit einem kleinen Kursminus gingen die Titel von Serinus Energy aus dem Handel. Der Öl- und Gasförderer hatte positive Resultate bei Bohrungen in Rumänien verkündet. Das Unternehmen erhofft sich davon das erste Projekt in dem Land. Dennoch gingen die Aktien mit einem Minus von 0,81 Prozent aus dem Handel.

Der tschechische Leitindex PX gab 1,39 Prozent auf 945,52 Punkte ab. Mit klaren Abschlägen zeigten sich wie auch an der Wiener Börse die Titel der Erste Group. Mit dem höchsten Tagesvolumen verloren die Aktien satte 4,50 Prozent. Ein Experte von Kepler Cheuvreux sagte, dass durch die starke Aufwertung des Franken nun die Zahl der Kreditausfälle ansteigen könnte.

Auch die höher gewichteten Titel von Ceske Energeticke Zavody (CEZ) (CEZ AS) erlitten ein Minus von 1,83 Prozent, während die tschechischen O2-Titel mit minus 2,80 Prozent aus dem Handel gingen./doc/APA/ag/he

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