13.07.2016 19:15:40

Aktien Osteuropa Schluss: Verluste in verhaltenem Umfeld

BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Börsen haben am Mittwoch etwas nachgegeben. Damit folgten sie der verhaltenen Entwicklung an den europäischen Leitbörsen, denen nach der jüngsten Gewinnserie der Schwung ausging. Auch von der Wall Street, wo die Kurse nach Rekordhochs auf der Stelle traten, kam diesmal keine Unterstützung.

Der Moskauer RTS-Interfax-Index (RTS) sank um 0,32 Prozent auf 952,37 Punkte. Damit endete der tagelange Höhenflug des russischen Börsenbarometers. Ein zusätzlicher Belastungsfaktor für den stark rohstofflastigen Handelsplatz waren die deutlich sinkenden Ölpreise.

An der Warschauer Börse gab der Wig-30-Index um 0,25 Prozent auf 1966,15 Punkte nach. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) fiel um 0,27 Prozent auf 45 017,78 Zähler. Am Vormittag hatten beide Aktienindizes noch leicht im Plus notiert.

Bei den Einzelwerten brachen Aktien der Bank Pekao um 6,39 Prozent ein. Die italienische Unicredit (UniCredito Italiano (vor Aktienzusammenlegung)) hat ein zehnprozentiges Aktienpaket an der polnischen Bank auf den Markt geworfen. 26 Millionen Pekao-Aktien wurden bei einer beschleunigten Platzierung veräußert, die bestimmten institutionellen Investoren vorbehalten war, teilte Unicredit mit. Die Mailänder Großbank bleibt aber weiter der stärkste Einzelaktionär und hält jetzt noch 40 Prozent.

Unterdessen erwägt der Versicherer PZU, Anteile an der Bank Pekao zuzukaufen. Möglich sei allerdings auch eine Übernahme der polnischen Tochterbank der österreichischen Raiffeisen, sagte PZU-Vorstandschef Michal Krupinsk in einem Radiointerview. Die Papiere des Versicherers beendeten den Handelstag 2,25 Prozent schwächer.

Eine Übernahme könnte auch bei einem Tochterunternehmen von PKN ORLEN (minus 1,26 Prozent) anstehen. Der aserbaidschanische Ölkonzern SOCAR könnte 30 Prozent der mehrheitlich zu PKN Orlen gehörenden tschechischen Petrochemiefirma Unipetrol übernehmen, berichtete die tschechische Nachrichtenagentur CIA. Deren Aktien gingen unverändert aus dem Handel.

In Prag sank der tschechische Leitindex PX um 0,14 Prozent auf 826,17 Punkte und verzeichnete damit nach zwei Gewinntagen erstmals wieder Verluste. Das Handelsvolumen lag bei 0,58 (Vortag: 0,61) Milliarden tschechischen Kronen.

Bei den Einzelwerten stiegen CEZ (CEZ AS) um 0,98 Prozent, nachdem der Energieversorger angekündigt hatte, ein internationales Investitionsschutz-Schiedsverfahren gegen Bulgarien anzustrengen. Das Unternehmen sieht "eine ganze Reihe von Eingriffen" der bulgarischen Behörden, die der Tätigkeit von CEZ in Bulgarien Schaden zugefügt hätten.

Die Aktien des Telekomkonzerns O2 C.R. verloren 2,44 Prozent auf 200,00 Kronen. Zwischenzeitlich hatten sie mit 197,30 Kronen sogar ein neues Jahrestief erreicht.

Mehrheitlich ebenfalls schwächer tendierten die Finanzwerte Erste Group (Erste Group Bank) (minus 0,71 Prozent), Moneta Money Bank (minus 1,70 Prozent) und Vienna Insurance (minus 1,92 Prozent). Lediglich Komercni Banka notierten mit einem Plus von 1,13 Prozent im grünen Bereich.

Am Budapester Aktienmarkt verlor der ungarische Leitindex BUX 0,74 Prozent auf 27 192,32 Punkte. Das Handelsvolumen belief sich auf 9,4 (Vortag: 9,1) Milliarden Forint.

Positive Daten aus der ungarischen Industrie konnten das Börsenbarometer nicht stützten. Die Produktion ist im Verarbeitenden Gewerbe im Mai um 9,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gestiegen. Damit nimmt das Wachstum in der Industrie Fahrt auf, im April hatte das Plus 5,3 Prozent betragen. Die ungarische Statistikbehörde bestätigte vorläufige Zahlen.

Belastet wurde der Bux vor allem von den deutlichen Verlusten der schwergewichteten Aktien der OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) (minus 1,88 Prozent) und des Pharmakonzerns Gedeon Richter (minus 0,86 Prozent). Die Papiere des Öl- und Gaskonzerns MOL gaben ihre Verlaufsgewinne im Späthandel weitgehend ab und beendeten den Handelstag 0,11 Prozent im Plus. Auch bei Magyar Telekom (Magyar Telekom Telecommunications) reichte es mit plus 0,45 Prozent für moderate Kursgewinne./dkm/APA/gl/stb

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