Aktien Osteuropa Schluss: Teils deutliche Gewinne dank Geldspritze der EZB

BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen Osteuropas sind am Donnerstag mit teils deutlichen Gewinnen aus dem Handel gegangen. Für Freude hatte die Ankündigung des Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi gesorgt, im März ein Anleihenkaufprogramm zu starten. Im Zuge dessen sollen Papiere im Wert von 60 Milliarden Euro pro Monat bis Ende September 2016 und damit über eine Billion Euro aufgekauft werden.

Experten erklärten, dass vor allem Wachstumsmärkte durch Kapitalzuflüsse aus den Umländern profitieren könnten. Analysten der Raiffeisenbank ergänzten, dass das EZB-Programm nicht enttäuscht habe, was ein wichtiger psychologischer Faktor sei.

Alle stärker gewichteten Titel an der Budapester Börse schlossen im Plus. Der Leitindex BUX ging daraufhin 2,35 Prozent höher bei 16 776,87 Punkten aus dem Handel.

Unter den Einzeltiteln rückten die Aktien des Erdölkonzerns Magyar Olay es Gazipari (Mol) ins Rampenlicht. Laut einem Zeitungsbericht soll das Unternehmen hinter einem Vermögensverwalter stehen, der kombiniert bereits 12,8 Prozent an der slowenischen Petrol hält. Einen ähnlichen Weg hatte Mol bereits beim Kauf von einem 49-prozentigen Anteil an der kroatischen INA gewählt. Die Mol-Titel schlossen 1,50 Prozent höher.

Bemerkenswert waren auch die Kursgewinne bei Gedeon Richter. Die Aktien des Pharmakonzerns zogen um 5,08 Prozent an.

In Warschau stieg der Wig-30 um 1,18 Prozent auf 2501,93 Punkte. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) gewann 1,11 Prozent auf 51 484,81 Zähler.

Neben dem EZB-Kaufprogramm standen Konjunkturdaten auf der Agenda. Die polnische Industrieproduktion war im Dezember im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 Prozent gestiegen. Die Produzentenpreise dagegen fielen um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Unter den Einzelwerten zogen Bank- und Erdölkonzerne an. Mit einem Plus von 3,36 Prozent stachen die Aktien der Grupa Lots hervor. Deutlichere Gewinne verzeichneten im Leitindex nur noch die Titel der Alior Bank mit Plus 5,28 Prozent.

Der tschechische Leitindex PX stieg um 0,89 Prozent auf 961,04 Punkte. Am Donnerstag hatte sich zudem der Bankenverband zur Entwicklung der Wirtschaft geäußert. Er erwartet ein Wachstum von 2,4 Prozent. Dafür verantwortlich sei vor allem die heimische Nachfrage. Der Ölpreis-Verfall würde sich zudem positiv auswirken, hieß es.

Für die am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Jahreszahlen von Unipetrol erwarten Analysten einen Verlust. Negativ hätten vor allem Einmaleffekte im zweiten Quartal gewirkt. Im Jahresvergleich dürfte das vierte Quartal den Analysten zufolge spürbar besser ausfallen. Unipetrol schlossen 0,21 Prozent höher.

Der RTS-Interfax-Index (RTS) in Moskau blieb auf Erholungskurs und zog um 4,48 Prozent auf 817,14 Punkte an./doc/APA/la