16.01.2015 19:30:48

Aktien Osteuropa Schluss: Kein klarer Trend - Franken-Freigabe besorgt Polen

BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Aktienmärkte haben am Freitag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. Der RTS-Interfax-Index (RTS) in Moskau holte weitere 0,97 Prozent auf 769,80 Punkte auf, blieb auf Wochensicht aber im Minus.

An der Budapester Börse ging es nach fünf Verlusttagen wieder etwas nach oben: Der BUX erholte sich um 0,44 Prozent auf 15.755,90 Punkte, nachdem er tags zuvor zwei Prozent verloren hatte. Die Schweizerische Notenbank (SNB) hatte mit ihren Entscheidungen an den Finanzmärkten für massive Bewegungen gesorgt. Die SNB hatte den Mindestwechselkurs für den Schweizer Franken zum Euro aufgegeben. Der Franken reagierte darauf mit extremen Wertgewinnen zu anderen Währungen - insbesondere auch den osteuropäischen.

Unter den Einzelwerten verbuchten Magyar Olay es Gazipari (Mol) ein klares Minus von 1,61 Prozent. Etwas erholte Rohölpreise konnte die Ölaktie zum Wochenausklang nicht unterstützen. Die Aktien der OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) legten hingegen deutlich um 2,16 Prozent zu. Das Finanzhaus hatte angekündigt, sich gegen mögliche Auswirkungen von Bewegungen des Franken-Kursen bereits früher abgesichtet zu haben. MTelekom schlossen mit minus 0,91 Prozent und die Pharmaaktie Richter Gedeon verbuchte ein Plus von 1,47 Prozent.

Auch der tschechische Leitindex PX ging höher ins Wochenende: Er legte um 0,37 Prozent auf 949,05 Punkte zu. Die Meldungslage zu den Werten in Prag blieb recht mager. Die auffälligste Kursbewegung gab es bei NWR, die bei dünnen Handelsumsätzen 2,33 Prozent gewannen.

Im Finanzbereich gab es keinen klaren Trend. Komercni Banka legten um 0,48 Prozent zu. Erste Group verloren hingegen 0,34 Prozent. Unter den weiteren österreichischen Vertretern in Prag legten Papiere der Vienna Insurance Group um 1,16 Prozent zu. Unter den Energiewerten verloren Ceske Energeticke Zavody (CEZ) (CEZ AS) 0,89 Prozent. Unipetrol zogen hingegen um 1,55 Prozent an.

Der Warschauer WIG-30 sank indes um weitere 0,45 Prozent auf 2.434,36 Punkte, nachdem er am Donnerstag bereits um mehr als drei Prozent eingeknickt war. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) fiel 0,62 Prozent auf 50.300,33 Zähler.

Auch zum Wochenschluss wirkten die überraschenden Entscheidungen der SNB nach. Die Frankenfreigabe schockiert Hunderttausende Kreditnehmer in einigen Ländern Ost- und Südosteuropas. Grund sei das rasante Wachstum der Raten für Hypothekenkredite, die an die schweizerische Währung gekoppelt seien, berichteten die Zeitungen am Freitag. Rund 550.000 Polen haben Kredite in Schweizer Franken aufgenommen, weil sie auf die Stabilität der Eidgenossen-Währung ohne größere Kursschwankungen gesetzt hatten. Nun ist der Schrecken groß, denn die Raten für die Kredite stiegen um teilweise mehrere hundert Zloty.

Die Aktien der Banken reagierten wegen Sorgen über mögliche Kreditausfälle zum Wochenschluss überwiegend mit klaren Kursverlusten. Die Titel des polnischen Branchenprimus PKO Bank sackten um 2,91 Prozent ab. Mbank verloren 2,81 Prozent. Bank Handlowy fielen um 0,86 Prozent und Bank Pekao gaben etwas moderater um 0,64 Prozent nach.

Im Energiebereich gab es dank etwas höherer Ölpreise Kursgewinne. So legten Polski Koncern Naftowy Orlen (PKN ORLEN) um 2,21 Prozent zu. Polish Oil & Gas gewannen 0,47 Prozent./ste/APA/ag/he

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