04.11.2015 19:43:39

Aktien Osteuropa Schluss: Gewinne vor allem in Budapest - Moskau geschlossen

BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Die weiterhin freundliche Grundstimmung an den internationalen Börsen hat die wichtigsten osteuropäischen Aktienmärkte am Mittwoch gestützt. In Budapest fielen die Gewinne dank positiver Nachrichten vom Pharmakonzern Richter Gedeon besonders deutlich aus. Die russische Börse war wegen eines Feiertages geschlossen geblieben.

Der ungarische Leitindex BUX stieg um 1,99 Prozent auf 22 057,82 Einheiten und verzeichnete damit den dritten Gewinntag in Folge. Die ungarische Zentralbank könnte künftig verstärkt auf unkonventionelle geldpolitische Instrumente setzen, um die Kreditvergabe in Ungarn anzukurbeln, sagte ein hochrangiger ungarischer Notenbanker am Mittwoch vor Journalisten.

Auf Unternehmensseite stand ganz klar Richter Gedeon im Mittelpunkt. Der Pharmakonzern hatte seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2015 angehoben, nachdem das dritte Quartal positiv ausgefallen war.Die Anleger reagierten erfreut: Mit einem Plus von 3,24 Prozent schloss die Aktie als Tagesgewinner im Bux.

Klar fester gingen zudem die Papiere des Mineralölkonzerns MOL aus dem Handel, die um 3,13 Prozent zulegten. Sie dürften vom starken europäischen Branchentrend profitiert haben. Ölwerte präsentierten sich europaweit stark nachgefragt.

Etwas schwächer schlossen hingegen die Papiere der Magyar Telekom (Magyar Telekom Telecommunications), die 0,25 Prozent verloren. Der Telekomkonzern wird am Donnerstag seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorlegen. Analysten erwarten unter dem Strich einen Gewinnrückgang von 13 Prozent.

Der Warschauer Wig-30 stieg um 0,12 Prozent auf 2.299,28 Punkte. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) verzeichnete ein Plus von 0,20 Prozent auf 50 466,34 Punkte.

Unterdessen hat die aus den Parlamentswahlen Ende Oktober siegreich hervorgegangene Partei Recht und Gerechtigkeit einen Gesetzesentwurf für ihre geplante Bankensteuer vorgelegt. Die Steuer soll alle Banken betreffen, deren Vermögenswerte eine Milliarde Zloty übersteigen. Das Gesetz soll so gestaltet werden, dass Kreditnehmer nicht beeinträchtigt werden, sagten die in den Gesetzesentwurf involvierten Abgeordneten. Dies werde vor allem durch eine aktive Rolle der Wettbewerbsbehörde und der Ausnahme von kleineren Banken sicher gestellt.

Im WIG-30 gehörten Bankaktien daraufhin zu den größten Verlierern. Zachodni WBK fielen um 1,38 Prozent, Alior Bank büßten 1,21 Prozent ein und Bank Pekao verloren 0,60 Prozent.

Die Papiere von ING Bank Slaski hingegen widersetzten sich dem Branchentrend und stiegen um 0,68 Prozent. Das Finanzinstitut hatte zuvor für das dritte Quartal einen unerwartet hohen Gewinnanstieg vermeldet.

Der tschechische Leitindex PX rückte um 0,07 Prozent auf 980,91 Punkte vor. Zur Wochenmitte blieb es an der Börse in Prag weitgehend ruhig. Die Analysten der Raiffeisen Bank Prag verwiesen auf die am morgigen Donnerstag anstehende Zinsentscheidung der tschechischen Notenbank. Eine Änderung der Geldpolitik würde zwar nicht erwartet. Allerdings seien die genaue Formulierung der Stellungnahme der Notenbank und die neuen Wachstumsprognosen für die Anleger von Interesse, hieß es in einem Kommentar.

Bei den Einzelwerten schlossen die Papiere von CEZ (CEZ AS) mit einem Plus von 3,04 Prozent an der Spitze des PX. Damit zeigten sich die Titel unbeeindruckt von der Kritik der tschechischen Atomaufsichtsbehörde, was den Einsatz von externen Dienstleistern angeht.

Ebenfalls klar fester gingen die Papiere von Cetin aus dem Handel, die um 2,45 Prozent auf 173,80 Kronen stiegen. Die Investmentgruppe PPF plant ein Squeeze-out beim Telekomnetzbetreiber./dkm/APA/la/stk

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