Dow Jones
20.08.2015 20:06:40
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Aktien New York: Sorgen um globale Wirtschaft und Zinsanhebung belasten
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Sorgen um die weltweite Wirtschaftsentwicklung und eine baldige Anhebung der Leitzinsen in den USA haben am Donnerstag die Kurse an der Wall Street erneut nach unten geschickt. Anleger fürchteten ein Übergreifen der derzeit schwächelnden chinesischen Konjunktur auf andere Länder, hieß es. Zugleich hätten wichtige, kurz nach Handelsstart veröffentlichte US-Konjunkturdaten überwiegend ein robustes Bild der US-Wirtschaft gezeigt. Laut Volkswirt Ralf Umlauf von der Helaba dürften die Daten per saldo die Erwartungen an eine Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten wiederbeleben.
Rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss sank der Dow Jones Industrial (Dow Jones) um 1,26 Prozent auf 17 130,29 Punkte und gab damit den dritten Tag in Folge nach. Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) verlor 1,25 Prozent auf 2053,63 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex NASDAQ 100 ging es um 2,01 Prozent auf 4420,04 Punkte nach unten.
Seit Beginn des Monats drückt vor allem die Sorge um Chinas Wirtschaft weltweit auf die Börsenstimmung. Die Abwertung der Landeswährung Yuan hatte jüngst Schockwellen ausgelöst, weil sie nach dem Einbruch der Exportzahlen des riesigen Landes als Signal dafür gewertet wurde, dass Chinas Wirtschaft zunehmend Schwäche zeigt.
In den USA waren an diesem Handelstag zahlreiche Wirtschaftsdaten veröffentlicht worden, die Börsianern zufolge als Signale für bald steigende Zinsen in der weltgrößten Volkswirtschaft gewertet werden dürften: So waren etwa die Daten vom US-Immobilienmarkt und der Philly-Fed-Index, der das Geschäftsklima in der Region Philadelphia misst, überraschend gut ausgefallen.
Auf Seiten der Unternehmen blieb es weitgehend ruhig. Quartalsberichte standen nur noch vereinzelt an. Hier rückten die Papiere von Netapp in den Blick. Das Unternehmen für Datenspeicherlösungen überraschte mit seinen Ergebnis- und Umsatzprognosen für das zweite Geschäftsquartal 2015/16 positiv. Zudem war die Bilanz zum ersten Geschäftsquartal besser als erwartet ausgefallen. Die Aktien legten daraufhin an der Spitze im Nasdaq 100 um 4,52 Prozent zu. Nach US-Börsenschluss legen noch der Computerhersteller Hewlett-Packard (HP) (Hewlett-Packard (HP)) und der Software-Konzern Salesforce.com (Cosmote Mobile Communications) Quartalszahlen vor. Während HP-Papiere um 0,72 Prozent nachgaben, verloren die von Salesforce.com 3,41 Prozent.
Für Schlagzeilen sorgte zudem der kanadische Pharmakonzern Valeant, der für rund 1 Milliarde US-Dollar Sprout Pharmaceuticals aus North Carolina kaufen will. Die Valeant-Titel büßten 3,94 Prozent ein. Im Dow stiegen Procter & Gamble (ProcterGamble) mit plus 0,57 Prozent an die Spitze. Der Konsumgüterkonzern will mit Cleveland Clinic zusammenarbeiten, um einen Biomarker für Herzkrankheiten zu entwickeln und zu vermarkten.
Ansonsten bewegten vor allem Analystenkommentare: Walt Disney büßten am Dow-Ende 5,21 Prozent ein. Das Analysehaus Bernstein hatte die Aktie des Medienkonzerns auf "Market-Perform" abgestuft. Todd Juenger schrieb, er sei nicht mehr davon überzeugt, dass Walt Disneys TV-Geschäft ausreichend Potenzial für eine überdurchschnittliche Aktiekursentwicklung in den nächsten 12 Monaten biete.
Zu den schwächsten Werten im Nasdaq 100 zählten die Aktien von Micron Technology mit einem Abschlag von 6,07 Prozent auf 14,94 Dollar. Die Wertpapier-Experten von Robert W. Baird hatten die Aktie auf "Neutral" gesenkt und das Kursziel auf 15 US-Dollar mehr als halbiert./ck/he
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