Dow Jones
19.04.2016 20:04:40
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Aktien New York: Rally zeigt Ermüdungserscheinungen - Techwerte unter Druck
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) hat am Dienstag nach einem starken Handelsstart seinem jüngsten Höhenflug Tribut gezollt. Dem kurzen Rutsch in die Verlustzone folgte aber umgehend eine Stabilisierung: Zuletzt schaffte der US-Leitindex immerhin ein Plus von 0,19 Prozent auf 18 038,81 Punkte. Damit schob er sich auch wieder über die Marke von 18 000 Punkten, die er zum Wochenstart erstmals seit dem vergangenen Sommer überwunden hatte. Als Kursstütze erwiesen sich die weiter erholten Ölpreise.
Ähnliches galt für den marktbreiten S&P-500-Index (S&P 500), der zuletzt 0,21 Prozent auf 2098,74 Punkte gewann. Der technologielastige Auswahlindex NASDAQ 100 weitete derweil seine Anfangsverluste aus und büßte 0,61 Prozent auf 4541,25 Punkte ein - er litt unter enttäuschenden Geschäftsberichten und der Schwäche einiger Schwergewichte.
Zum Wochenstart hatten die Ölpreise erst heftig unter der gescheiterten Einigung der Förderländer auf Produktionskürzungen gelitten, dann aber einen Großteil ihrer Verluste wieder wettgemacht. Am Dienstag ging die Erholung weiter, was Händler mit dem anhaltenden Streik von Ölarbeitern in Kuwait begründeten - dieser mindere die Produktion deutlich. Die Notierungen für den Rohstoff gelten vielen Marktteilnehmern als wichtiger Konjunkturindikator.
Schwach fielen indes Daten vom US-Immobilienmarkt aus: Die Zahl der Baugenehmigungen war im März überraschend zurückgegangen. Die Zahl der Baubeginne war zudem deutlich gestärker gesunken als Experten vorhergesagt hatten.
Die Daten seien enttäuschend und schürten keine Erwartungen steigender Zinsen, kommentierte Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank-Hessen-Thüringen (Helaba). Zuletzt hatten schon die Chefs der regionalen US-Notenbanken von Chicago und New York vor einer zu schnellen weiteren Anhebung der Zinsen gewarnt - eine lockere Geldpolitik begünstigt Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren.
Aus der Flut von Geschäftsberichten stachen vor allem die negativ aufgenommenen Aussagen einiger Technologiefirmen heraus. Die Aktien von Netflix brachen um über 11 Prozent ein. Die schlagartige globale Expansion bescherte dem Online-Videodienst nur für kurze Zeit ein beschleunigtes Wachstum der Nutzerzahlen. Die zaghafte Prognose für das Nutzerwachstum im laufenden Quartal außerhalb der USA sei "noch vorsichtiger ausgefallen als gedacht", schrieb Nomura-Analyst Anthony DiClemente.
Abgeschlagenes Schlusslicht im Nasdaq 100 waren aber die Titel des Gentechnik-Geräteherstellers Illumina, die wegen enttäuschender Umsätze zum Jahresauftakt knapp ein Viertel ihres Werts einbüßten. Zudem belastete die Schwäche der Index-Schwergewichte Google (Google (A)), eBay und Amazon (Amazoncom) den Auswahlindex.
Wenig Grund zur Freude hatten auch die Anteilseigner des Computerkonzerns IBM : Nachdem sich der jahrelange Umsatzrückgang auch im ersten Quartal 2016 fortgesetzt hatte und der Gewinn ebenfalls zurückgegangen war, büßten die Aktien am Dow-Ende mehr als 6 Prozent ein.
Dagegen eroberte Goldman Sachs mit einem Kursplus von 2,35 Prozent den ersten Platz im Leitindex. Die Investmentbank hatte zu Jahresbeginn zwar ebenso wie die meisten Konkurrenten unter den Turbulenzen auf den Kapitalmärkten zu Jahresbeginn gelitten und mit der Ertragsentwicklung enttäuscht. Doch das Ergebnis je Aktie überraschte die meisten Analysten dank deutlicher Kosteneinsparungen positiv.
Beim Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson (JohnsonJohnson) sorgten ein gutes erstes Quartal und angehobene Jahresziele für einen Kursgewinn von 1,30 Prozent. Das Unternehmen hatte dank eines starken Medikamentengeschäfts in die Wachstumsspur zurückgefunden.
Der größte US-Krankenversicherer UnitedHealth (UnitedHealth Group) hatte trotz verlustreicher Geschäfte bei Obamacare-Verträgen einen Gewinnanstieg geschafft und rechnet nun ebenfalls mit einem höheren Jahresgewinn als zuvor. Entsprechend ging es für die Aktien um 1,68 Prozent bergauf.
Nach dem Handelsschluss legen unter anderem der weltgrößte Chiphersteller Intel und Internet-Urgestein Yahoo ihre Geschäftsberichte vor./gl/he
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