Aktien New York: Kurserholung - Dow & Co trotzen Terror von Paris

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street hat am Montag nach dem Rückschlag in der Vorwoche wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Die Anleger ließen sich von den Terrorattacken in Paris nicht abschrecken. So geht Analyst Malcolm Barr von der US-Bank JPMorgan davon aus, dass die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Tragödie begrenzt und kurzfristig bleiben dürften.

Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) baute seine Gewinne bis rund zwei Stunden vor Handelsende auf 0,88 Prozent bei 17 397,73 Punkten aus. In der vergangenen Woche hatte der US-Leitindex seiner zuvor kräftigen Erholung Tribut gezollt und um mehr als dreieinhalb Prozent nachgegeben.

Der breit gefasste S&P 500 gewann am Montag 0,92 Prozent auf 2041,69 Punkte und der NASDAQ 100 rückte um 0,87 Prozent auf 4541,32 Punkte vor.

Andreas Paciorek, Analyst bei CMC Markets, sieht die Finanzmärkte weiter von der Geldpolitik bestimmt und "im Takt der Notenbank-Rhetorik tanzen." So richten sich die Blicke weiter auf die möglicherweise im Dezember anstehende erste Leitzinserhöhung in den USA nach der großen Finanzkrise. Mit Blick auf die Europäische Zentralbank (EZB) hoffen die Anleger derweil auf eine weitere geldpolitische Lockerung.

Ölwerte, die zuletzt deutlich unter Druck gestanden hatten, zählten zu den größten Gewinnern im Dow Jones Industrial. Die Papiere von ExxonMobil (Exxon Mobil) und Chevron Corp. (Chevron) erholten sich um jeweils mehr als 2 Prozent.

Für die Anteilsscheine des Netzwerkausrüsters Cisco (Cisco Systems) ging es ebenfalls um mehr als 2 Prozent nach oben. Das Unternehmen und sein schwedischer Branchenkollege Ericsson (Telefon AB LMEricsson (B)) dementierten einen Bericht über mögliche Fusions- oder Übernahmeverhandlungen.

Kursverluste gab es insbesondere bei den Aktien von Unternehmen, die unter einer Verunsicherung der Verbraucher infolge der Attacken von Paris leiden könnten, wie etwa Fluggesellschaften. Die Papiere von United Continental, American Airlines sowie Delta Air Lines büßten zwischen eineinhalb und zweieinhalb Prozent ein.

Auch Aktien anderer Unternehmen aus der Reisebranche gerieten unter Druck. So gaben die Papiere des Kreuzfahrtriesen Carnival 2,19 Prozent nach. Für die Anteilsscheine des Online-Reisebüros Expedia ging es um 2,67 Prozent nach unten.

Ansonsten sorgten Übernahmepläne für Gesprächsstoff. Die Hotelkette Marriott International will den Konkurrenten Starwood Hotels für rund 12 Milliarden US-Dollar schlucken. Pro Starwood-Aktie bietet Marriott 0,92 eigene Aktien und zwei Dollar in bar. Diese Konditionen überzeugten die Anleger zunächst nicht. Die Starwood-Papiere (HOCHTIEF) büßten 4 Prozent ein. Die Anteilsscheine von Marriott traten auf der Stelle.

Der US-Kabelriese Liberty Global greift derweil nach der britischen Cable & Wireless Communications. Der Deal soll einen Wert von rund 5,3 Milliarden Dollar haben. Die Papiere von Liberty Global notierten zuletzt 1,68 Prozent im Minus./mis/he