10.07.2009 15:36:00

Aktien New York Ausblick: Schwächer - Ölwerte, Verbrauchervertrauen dominieren

    NEW YORK (dpa-AFX) – Die US-Börsen werden am Freitag schwächer erwartet. Laut Händlern dürften die zurückhaltenden Äußerungen von Chevron Corp. <CVX.NYS> <CHV.FSE> zum zweiten Quartal speziell das Sentiment für Rohstoffwerte belasten. Zudem warten die Anleger auf die am Nachmittag anstehenden Daten zum Verbrauchervertrauen der Uni Michigan. Die Tatsache, dass das Handelsbilanzdefizit der USA im Mai spürbar zurückgegangen und auf den niedrigsten Wert seit über neun Jahren gesunken ist, hatte auf die vorbörslichen Notierungen erst einmal keinen Einfluss.

    "Das Verbrauchervertrauen dürfte unter anderem das Marktgeschehen in den USA beherrschen", sagte Monika Rosen, Chefanalystin für die Division Private Banking in Europa. "Chevron mit den Kommentaren sowie der doch sehr deutliche Ölpreisrückgang in dieser Woche drücken ebenfalls auf die Stimmung." Die Expertin erwartet zudem, dass die Ausblicke der Konzerne für das zweite Halbjahr eher verhalten sein werden, da die Unternehmen kein Interesse an überhöhten Erwartungen der Anleger hätten.

    Der Future auf den Dow Jones <INDU.DJI> fiel gegen 14.45 Uhr um 0,68 Prozent. Am Vortag hatte der US-Leitindex zum Handelsschluss 0,06 Prozent auf 8.183,17 Zähler gewonnen. Der Future auf den NASDAQ-100 <NDX.X.NQI> gab um 0,51 Prozent nach. Der technologielastige Auswahlindex rückte tags zuvor um 0,24 Prozent auf 1.414,98 Punkte vor.

    Chevron hatte am Vorabend nach US-Börsenschluss gesagt, die Verarbeitung und der Vertrieb von Mineralöl (downstream-Geschäft) dürfte deutlich schwächer ausfallen als im ersten Quartal prognostiziert. Die Papiere gaben im vorbörslichen US-Handel bereits nach. Die Papiere von Konkurrenten wie ExxonMobil <XOM.NYS> <XONA.ETR> und ConocoPhillips <COP.NYS> <YCP.FSE> tendierten vorbörslich ebenfalls schwächer.

    Darüber hinaus sorgte auch der Ölpreis für weiteren Druck auf die Branche. Der US-Ölpreis sank nämlich erneut unter die Marke von 60 US-Dollar. Vor allem die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Lage habe den US-Ölpreis auf den niedrigsten Stand seit knapp zwei Monaten fallen lassen, sagten Händler. Der US-Ölpreis verlor damit seit Montag rund 10 Prozent. Dies ist der größte Wochenverlust seit Januar. Die in der vergangenen Woche veröffentlichten schwachen US-Arbeitsmarktdaten seien der Auslöser für die Entwicklung gewesen, schreibt die Commerzbank in einer Studie. Verstärkt worden sei die Entwicklung durch die Ankündigung der US-Börsenaufsichtsbehörde CFTC, stärker gegen Spekulanten an den Rohstoffmärkten vorgehen zu wollen.

    Merck & Co. <MRK.NYS> <MCC.FSE> sorgten ebenfalls erneut für Gesprächsstoff, nachdem der US-Pharmakonzern von der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA eine erweiterte Zulassung für sein HIV-Mittel "Isentress" erhielt. Dies teilte der Konzern in der Nacht zum Freitag mit. "Isentress" sei nun auch für Patienten zugelassen, bei denen bisher keine Infektionen behandelt wurden, die durch das Virus verursacht wurden.

    Wie bereits zuvor in Europa, dürfte auch in den USA der Autosektor das Interesse der Anleger auf sich ziehen. So steht der ums Überleben kämpfende US-Autobauer General Motors (GM) <GMGMQ.NAS> <GMC.FSE> 40 Tage nach seinem Insolvenzantrag vor dem Neustart. Der Abschluss des Gläubigerschutzverfahrens wurde noch für diesen Freitag erwartet. Der von vielen Altlasten befreite neue GM-Konzern ist deutlich kleiner und vorerst mehrheitlich in Staatsbesitz.

    Renault-Chef <PRNO.PSE> <RNL.FSE> Carlos Ghosn hingegen sorgte bereits in Europa für Kursverluste im Sektor. Er erwartet auch im kommenden Jahr kein Ende der Autokrise und warnt vor einem abrupten Wegfall der staatlichen Abwrackpämien. 2010 werde so schwierig wie 2009, sagte der Vorstandschef am Freitag in einem Interview mit dem Radiosender "Europe1". In Europa und Japan werde die Erholung am längsten dauern. Der Automanager, der auch dem japanischen Hersteller Nissan <NJQ.SQ1> <NISA.FSE> vorsteht, erwartet in diesen Regionen erst im ersten Quartal 2011 wieder ein Wachstum. Dagegen rechne er bereits Anfang 2010 wieder mit einer steigenden Nachfrage in den USA und vielen Schwellenländern./RX/rum/ag

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