04.04.2008 12:24:00

AKTIEN IM FOKUS: Biospritanbieter uneinheitlich - Biosprit-Verordnung gestoppt

        FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Papiere der Biokraftstoffproduzenten haben sich am Freitag nach der von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel gestoppten Biosprit-Verordnung uneinheitlich tendiert. Das Handelsvolumen war dabei allerdings erneut sehr gering. Bis 12.05 Uhr verzeichneten EOP Biodiesel mit einem Sprung um 15,15 Prozent auf 1,90 Euro die auffälligste Kursbewegung. Papiere des Bioethanolherstellers Cropenergies  rutschten dagegen um 2,90 Prozent auf 3,01 Euro ab. Verbio , BDI Biodiesel und Biopetrol  tendierten bei geringen Umsätzen ebenfalls schwächer.

 

    "Damit wird für Ethanol-Hersteller wohl ein sicherer Absatzkanal weniger attraktiv", sagte ein Börsianer. Er schränkte jedoch ein, dass der Verordnungs-Stopp bereits in den Vortagen diskutiert worden sei und damit nicht unerwartet komme. Zudem habe mit EOP Biodiesel ein Biokraftstoffanbieter bereits am Vorabend hervorgehoben, dass die Entwicklung nur für die Beimischung von Ethanol für Benzin und nicht die Beimischung von Biodiesel zum mineralischen Diesel von Belang sei. Hierauf reagiere die Aktie mit einem Kurssprung, der allerdings vor dem Hintergrund des vorherigen Rutsches um rund 36 Prozent seit Wochenbeginn und 93 Prozent in den vergangenen zwei Jahren zu sehen sei.

 

    "Im Bereich Biokraftstoff wird vieles durcheinandergewürfelt: Biodiesel wird in der öffentlichen Wahrnehmung mit Bioethanol gleichgesetzt", erklärte Michael Schäfer, Analyst bei equinet. Daraus resultierten auch schwer nachzuvollziehende Kursentwicklungen wie dem Kurssprung bei EOP Biodiesel während Biopetrol als weiterer Biodieselanbieter schwächer tendieren. "Dabei ist der Stopp der Biosprit-Verordnung tendenziell positiv für deutsche und europäische Biodieselproduzenten und negativ für Bioethanollieferanten", so Schäfer.

 

    Bundesumweltminister Gabriel werde aber wohl die zugrundeliegende Biokraftstoffstrategie bestätigen, womit es bei weiter steigenden Beimischungsanteilen auch für Bioethanol bleibe. "Es kommt aber zu einer erheblichen Abschwächung im Vergleich zum jetzt gekippten Szenario einer Beimischung von 10 Prozent." Die Biokraftstoffbranche leide allerdings ganz grundsätzlich unter dem herausfordernden regulatorischen Umfeld: "Der Biokraftstoffmarkt ist steuerlich bedingt und politisch gewollt zusammengebrochen, gleichzeitig stiegen die Rohstoffpreise." Das zeige die Anfälligkeit der von politischen Fragen abhängigen Geschäftsmodelle.

 

    Petra Sprick, Vorsitzende des Verbands der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) hatte es jüngst noch schärfer ausgedrückt: "Der Markt für reinen Biodiesel ist tot. Da dieser etwa 60 Prozent des Absatzes ausmacht, steht ein Großteil der Hersteller vor der Insolvenz."/ag/fat

 

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