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18.03.2013 14:55:36
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Aktien Frankfurt: Verluste - Zypern-Rettung bringt Euro-Krise wieder zurück
Börsianern zufolge hat der Hilfsbeschluss für Zypern die Euro-Krise wieder zurück gebracht. Um eine Staatspleite abzuwenden, sollen nun auch die Kontobesitzer über eine Zwangsabgabe zur Kasse gebeten werden. Der Weg ist aber mit vielen Unsicherheiten gepflastert: So wird Zypern erst am morgigen Dienstag über die Hilfen abstimmen. Aus Parlamentskreisen war zu hören, zahlreiche Abgeordnete wollten ihre Zustimmung verweigern. Womöglich sollen die Bedingungen für Kleinanleger zulasten der Investoren mit höheren Einlagen verbessert werden. Aus EU-Kreisen berichtet die Nachrichtenagentur Market News International (MNI), dass die Euro-Finanzminister am heutigen Nachmittag telefonisch über das Hilfspaket beraten werden.
'HILFSPAKET TREIBT ANLEGER AUS AKTIEN'
"Das Zypern-Hilfspaket treibt Anleger aus Aktien", sagte Investmentanalyst Wolfgang Albrecht von der LBBW. Analyst Christian Schmidt von der Helaba erinnerte indes daran, dass auch im Bundestag die Zustimmung für die vorgesehenen Finanzhilfen keineswegs sicher sei. Händlerin Anita Paluch vom Broker Gekko Markets warnte vor einem Vertrauensverlust in das Finanzsystem, nachdem das Versprechen eines Schutzes von Bankeinlagen nunmehr gebrochen worden sei. Einige andere Experten äußerten sich indes weniger pessimistisch. So halten die Zinsspezialisten der britischen Bank Barclays die Gefahr, dass auch in anderen Euro-Peripherieländern ein Ansturm der Kunden auf die Banken droht, für begrenzt.
Vor allem Finanztitel litten unter den Zypern-Nachrichten: Für die Aktien der Deutschen Bank (Deutsche Bank) ging es ebenso wie für die Allianz-Papiere (Allianz) um fast drei Prozent bergab. Munich Re (Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft) gehörten mit Abschlägen von zwei Prozent ebenfalls zu den größten Verlierern im Dax. Die zuletzt schon von der angekündigten Kapitalerhöhung gebeutelten Papiere der Commerzbank verloren mehr als ein Prozent - hier drückten zudem weitere negative Analystenkommentare auf die Stimmung. "Die Euro-Krise ist wieder da", sagte Händlerin Sarah Brylewski von Gekko Markets. Sollte das Thema Zypern auf der Agenda bleiben, könnte es aus ihrer Sicht eine harte Woche für den ansonsten erholten Bankensektor werden.
STUDIEN HELFEN LUFTHANSA UND SIEMENS
Die Aktien der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) waren indes mit Kursgewinnen von über zwei Prozent klarer Spitzenreiter im Leitindex. Händler verwiesen auf einen Artikel im US-Anlegermagazin "Barron's", wonach die Fluggesellschaft trotz des jüngsten Höhenflugs immer noch günstig bewertet sei und die Titel weitere 20 Prozent zulegen könnten. Zudem stufte die Schweizer Großbank UBS Lufthansa hoch und spricht nun eine Kaufempfehlung aus. Bereits am Freitagabend hatte die DZ Bank ihr Kaufvotum bestätigt und das Analysehaus S&P Equity das Kursziel angehoben, aber die Halteempfehlung beibehalten.
Eine Hochstufung der US-Bank Merrill Lynch hielt die Aktien des Elektrokonzerns Siemens mit 0,12 Prozent im Plus. Analyst Mark Troman verwies auf eine positive Trendwende bei der Gewinndynamik, das geringe Risiko weiterer hoher Sonderbelastungen sowie die jüngst unterdurchschnittliche Kursentwicklung im Vergleich zum Sektor. Zudem scheine das Management gewillt, sich von wenig profitablen Bereichen zu trennen und in margenträchtigere Geschäfte zu investieren.
EADS FESTER NACH EUROSTOXX-AUFSTIEG
Im MDax gewannen EADS-Papiere (EADS) knapp ein halbes Prozent - hier half offensichtlich, dass der Luft- und Raumfahrtkonzern im Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) den angeschlagenen Handyhersteller Nokia verdrängt hat. Zudem erhielt die Flugzeugtochter Airbus einen Milliardenauftrag aus Indonesien. Die Titel des Stahlhändlers Klöckner & Co (KlöCo) (KloecknerCo) stiegen nach einem Pressebericht an der Indexspitze um fast zwei Prozent. Einem Händler zufolge trieb ein Artikel der "WirtschaftsWoche" Übernahmespekulationen und damit die Aktien an.
Der Favorit der Anleger im TecDax waren nach der Rückkehr des Unternehmenschefs die Aktien von Evotec mit einem Plus von gut vier Prozent. Werner Lanthaler nimmt nach einer mehrmonatigen krankheitsbedingten Pause seine Arbeit wieder auf und soll das Wachstum des Biotech-Unternehmens nun wie geplant vorantreiben./gl/fat
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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