11.08.2008 18:18:00
|
Aktien Frankfurt Schluss: Gewinne - Euro, Öl und US-Börsen stützen
"Die Autowerte haben dem Dax zunächst Auftrieb gegeben", resümierte Händler Christoph Schmidt von der Wertpapierhandelsbank Fleischhacker. Am späteren Nachmittag hätten dann vor allem die freundlichen US-Börsen für einen zusätzlichen Schub nach oben gesorgt. Die Handelsumsätze seien aber insgesamt extrem niedrig gewesen, fügte er hinzu.
Exportorientierte Titel profitierten besonders stark vom schwachen Euro , der am frühen Abend wieder unter 1,50 US-Dollar notierte. Zudem gab der deutlich von seinem Rekordhoch bei mehr als 145 Dollar zurückgekommene Ölpreis zahlreichen Aktien Auftrieb. Am frühen Abend notierte der Preis je Barrel WTI-Öl knapp über 114 Dollar.
Neben den Aktien des Sportartikel-Herstellers adidas , die 4,15 Prozent auf 43,90 Euro gewannen, waren die Autotitel BMW und Daimler im DAX die größten Nutznießer der günstigen Wechselkursentwicklung. Devisenhändlern zufolge spricht bereits einiges für eine Trendwende zugunsten der US-Währung. Zudem stützten Spekulationen über ein Interesse von Staatsfonds an Daimler die Titel. Das Wirtschaftsmagazin "Focus" hatte berichtet, dass der weltgrößte Staatsfonds ADIA aus dem Emirat Abu Dhabi den Kauf eines größeren Daimler-Aktienpakets erwäge. Die Papiere des Stuttgarter Autoherstellers stiegen um 2,42 Prozent auf 42,78 Euro. Die Titel des Münchner Autobauers rückten um 4,50 Prozent auf 30,76 Euro vor. Außerhalb der DAX-Familie gewannen die Porsche-Aktien 4,99 Prozent auf 100,57 Euro.
Im MDAX profitierten die Anteilsscheine von Heidelberger Druck von der Euro-Schwäche und stiegen um 7,51 Prozent auf 14,32 Euro. Ein Börsianer nannte zudem ein mögliches Interesse von privaten Kapitalanlegern (Private Equity) an Heideldruck als Impulsgeber.
Die Anteilsscheine von TUI fielen dagegen um 0,87 Prozent auf 14,87 Euro. Sie litten unter Spekulationen über erhebliche Probleme beim Verkaufsprozess der Tochter Hapag-Lloyd. Morgan Stanley senkte daraufhin das Kursziel der Aktie um knapp 30 Prozent auf 12 Euro und bestätigte die Aktie mit "Underweight".
Auch die Titel des Autozulieferers Continental standen erneut im Blick und gaben 1,00 Prozent auf 72,01 Euro nach. Der Übernahmekampf geht allmählich in die entscheidende Phase. Am Mittwoch kommt der Aufsichtsrat zu einer Krisensitzung zusammen. Dabei will sich Vorstandschef Manfred Wennemer vom Kontrollgremium mögliche Abwehrmaßnahmen gegen die drohende Übernahme durch die fränkische Schaeffler-Gruppe absegnen lassen. Zudem dementierte der Konzernchef Gespräche oder Verhandlungen über einen laut Medienberichten angeblich geplanten milliardenschweren Kauf eines Autozulieferers, wie die Deutsche Presseagentur dpa am Montag erfuhr.
Spitzenreiter im TecDAX waren nach erfreulich guten Quartalszahlen die Aktien von QSC mit plus 4,61 Prozent auf 2,27 Euro. Die Zahlen zeigten, dass der Telekomanbieter nach der Gewinnwarnung im Herbst 2007 nun wieder auf einem guten Weg sei, sagte Analyst Andreas Heinold von der Landesbank Baden-Württemberg./ck/he
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!