04.07.2008 09:54:00
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Aktien Frankfurt Eröffnung: Pendelt um Vortagesschluss
Den Tag nach der Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) könnten die meisten deutschen Aktien nach Ansicht von Händlern für eine kleine Erholungspause nutzen. "Bei geschlossenen US-Börsen sehe ich gute Chancen auf eine deutlichere Kurserholung in Eigenregie", sagte ein Börsianer. An diesem Freitag bleiben die amerikanischen Aktienmärkte wegen des Nationalfeiertags "Independence Day" geschlossen.
Aktien von TUI stiegen mit plus 1,89 Prozent auf 14,53 Euro an die DAX-Spitze. John Fredriksen, der größte Einzelaktionär des Dax-Konzerns TUI , fordert die sofortige Ablösung des Vorstandsvorsitzenden Michael Frenzel. "Wir glauben, dass weitreichende Änderungen in der Führung dieses Unternehmens notwendig sind", schreibt Fredriksen in einem Brief an den TUI-Aufsichtsrat, der dem "Handelsblatt" (Freitag) vorliegt. Frenzel sei an der Spitze des TUI-Konzerns "untragbar" geworden. Ein TUI-Sprecher wies die Rücktrittsforderung zurück. Die Forderungen seien zwar alles andere als neu, hätten aber mit der jüngsten Anteilsaufstockung durch Fredriksen an Gewicht gewonnen, sagte ein Börsianer. Die Anleger würden sich von einem Rücktritt von Frenzel einen "Befreiungsschlag" erhoffen.
Auch die Aktien von Daimler standen hoch im Kurs und gewannen 1,35 Prozent auf 39,13 Euro. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet, provoziere das Kursniveau Übernahmeversuche. Vier oder fünf Milliarden Euro würden reichen, um bei Daimler der größte Aktionär zu werden. Es sei nur eine Frage der Zeit, wann ein Investor aktiv wird, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Analysten. Arndt Ellinghorst, Analyst von Credit Suisse, rechnet in der "FAZ" vor: "Man bekommt für gut 35 Milliarden Euro die wichtigste Premium-Marke der Welt sowie den größten Nutzfahrzeughersteller und dazu noch 10 Milliarden Euro liquide Mittel, die Daimler in der Kasse hat." Dies sei ein gutes Geschäft und werde von einigen Investoren auch so gesehen. Jetzt sei es nur noch eine Frage des Timings. Ein Börsianer sagte: "Übernahmespekulationen könnten eine kräftige Erholung anstoßen."
RWE gaben 0,73 Prozent auf 80,40 Euro. Laut einem "Handelsblatt"-Bericht (HB) muss der Versorger um sein russisches Joint-Venture TGK-2 bangen. Der Partner Sintez verlange immer mehr Konzessionen, hieß es in dem Artikel. Ein Händler bewertete dies leicht negativ für die RWE-Aktie. Sollte das Joint-Venture scheitern, würde dies den Eintritt des deutschen Versorgers in den russischen Markt erschweren. Schließlich seien in Russland die meisten privatisierten Unternehmen bereits verkauft.
Aktien der Deutschen Börse verloren 1,73 Prozent auf 70,58 Euro und waren damit der schwächste Wert im DAX. Ein Börsianer sprach von technisch geprägtem Handel, nachdem die Handelsdaten vom Juni zuletzt nicht berauschend gewesen seien. Den Kurs sieht er bei 69,00 Euro gestützt, Widerstände gebe es bei 71,80 Euro.
Die übrigen Finanzwerte gaben ebenfalls nach und zeigten sich damit unbeeindruckt von den positiven Nachrichten der Schweizer Großbank UBS . Diese hatte angekündigt, schlimmstenfalls ein "leicht negative" Quartalsergebniss auszuweisen./sf/la
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