13.01.2025 15:01:39

Aktien Frankfurt: Dax fällt in Richtung 20.000 Punkte

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der DAX hat sich am Montag in seinem jüngsten Abwärtstrend der 20.000-Punkte-Marke genähert. Wegen einer Mixtur aus Zoll-, Zins- und Inflationssorgen verlor der deutsche Leitindex am Nachmittag ein halbes Prozent auf 20.113 Punkte. Im Tagestief allerdings war der Puffer zu dieser runden Marke schon viel deutlicher bis auf 25 Punkte geschmolzen.

Für den MDAX ging es am Montag noch stärker um 1,29 Prozent auf 25.044 Punkte bergab, sodass sich seine relative Schwäche aus dem Vorjahr im Vergleich zum Dax fortsetzt. Während der Leitindex in diesem Jahr mit gut einem Prozent im Plus bleibt, hat der MDax 2025 bisher mehr als zwei Prozent verloren. Auf Eurozonen-Ebene fiel am Montag auch der EuroStoxx 50 um 0,7 Prozent. Auch an den US-Börsen zeichneten sich am Montag fallende Kurse ab.

Am vergangenen Mittwoch hatte der Dax vorübergehend auf sein Rekordhoch geschielt, bevor der designierte US-Präsident Donald Trump der guten Stimmung mit erneuten Zollandrohungen einen Dämpfer verpasste. Gute US-Konjunkturdaten vermiesten die Laune der Anleger am Freitag dann weiter, denn die Sorge vor vorerst ausbleibenden Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed erhielt damit zusätzliche Nahrung.

Der Experte Jim Reid von der Deutschen Bank sprach nun von einer "eisigen Lage" nicht nur wegen derzeit kalter Außentemperaturen. Wichtig werde nun der Mittwoch mit den nächsten Inflationsdaten aus den USA sowie dem Einläuten der Berichtssaison durch amerikanische Banken.

Wegen wieder anziehender Inflationsprognosen und starker Konjunkturdaten sprechen auch die Experten von Index-Radar von einem "frostigen Ausblick", denn eine erste diesjährige US-Zinssenkung werde mittlerweile erst für September erwartet. "Damit haben sich die Marktvorgaben innerhalb weniger Wochen stark gedreht, und wir wären nicht überrascht, wenn bei zunehmenden Inflationssorgen auch wieder Zinserhöhungen thematisiert würden", schrieben die Experten am Montag.

Unternehmensseitig blieben die Aktien von Ströer (Ströer SECo) im Blick wegen anhaltender Spekulationen über einen milliardenschweren Verkauf der Außenwerbesparte. Sie knüpften mit einem Plus von zwei Prozent an ihren etwa 20-prozentigen Kurssprung vom Freitag an, nachdem der Werbekonzern erste Angebote von Finanzinvestoren bestätigt hatte.

Im Dax waren die deutschen Autowerte gefragt, angeführt vom Sportwagenbauer Porsche AG (Porsche) mit einem Anstieg um 2,8 Prozent. Hier hieß es, dass Auslieferungszahlen für das vierte Quartal gut aufgenommen wurden. Die Anteile von Mercedes-Benz (Mercedes-Benz Group (ex Daimler)) und Volkswagen (Volkswagen (VW) vz) legten außerdem bis zu 1,5 Prozent zu. Hier schrieb der UBS-Experte Patrick Hummel, die beiden Autobauer seien Kandidaten dafür, dass ihre bald erwarteten Quartalszahlen positiv überraschen.

Ansonsten bewegten Analysten die Kurse, die zum Jahresauftakt weiterhin ihre Favoriten und weniger präferierten Papiere für 2025 nennen. Aixtron (AIXTRON SE) litten mit mehr als fünf Prozent Abschlag darunter, dass Hauck & Aufhäuser die bisherige Kaufempfehlung aufgab. Begründet wurde dies mit der Nachfrage nach Siliziumkarbid-Leistungshalbleitern, für deren Herstellung das Unternehmen die Anlagen liefert.

Im SDAX reagierten einige Werte mit teils deutlichen Schwankungen auf ein Paket an Umstufungen durch das Analysehaus Jefferies. Nach Kaufempfehlungen zogen die Aktien von SMA Solar und PVA TePla um zuletzt bis zu fünf Prozent an. Während die Experten nun günstigere Bedingungen für mittelgroße europäische Unternehmen sehen, verwiesen sie bei SMA und PVA nach düsterer Kursentwicklung auf ein jeweils attraktiveres Profil von Chancen und Risiken.

Unter mehreren Jefferies-Abstufungen auf "Hold" war vor allem Verbio (VERBIO Vereinigte BioEnergie) mit einem Kurseinbruch um 15 Prozent negativ auffällig. Für den schon 2024 zweitgrößten SDax-Verlierer bleiben die Experten also vorsichtig. Beim Biokraftstoffe-Hersteller sehen sie Bilanzrisiken durch mögliche Abschreibungen auf Emissionszertifikate.

Der Euro setzte am Montag seine Talfahrt mit zuletzt gezahlten 1,0213 US-Dollar fort. Am Anleihemarkt standen vor allem steigende US-Renditen im Mittelpunkt. In Deutschland fiel der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) um 0,18 Prozent auf 124,59 Punkte. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug von 2,49 Prozent am Freitag auf 2,53 Prozent. Der Bund-Future gab leicht um 0,07 Prozent auf 130,79 Punkte nach./tih/mis

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

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