27.10.2008 15:03:00
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Aktien Frankfurt: DAX dämmt nach US-Eröffnung Verluste ein
Postbank-Papiere brachen nach der Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung und schwacher Quartalszahlen um 22,55 Prozent auf 14,53 Euro ein. Die Zuspitzung der weltweiten Finanzkrise hat das Institut voll erwischt und im dritten Quartal in die roten Zahlen gedrückt. Nun braucht die Postbank rund eine Milliarde Euro frisches Kapital. Während ein Händler sagte, dass die roten Zahlen und die Kapitalerhöhung "wie ein Schock" gekommen seien, äußerten sich Analysten weniger überrascht. Merck-Titel verbilligten sich in Reaktion auf die Zahlenvorlage um 8,56 Prozent auf 59,43 Euro. Ein Händler mutmaßte, die Investoren sähen die anfangs recht gelassen aufgenommene Ausblickssenkung des Pharma- und Spezialchemiekonzerns nun kritischer - eventuell habe ein größerer Anleger kalte Füße bekommen und sein Aktienpaket auf den Markt geworfen. "Normalerweise ist so eine Ausblicksanpassung aber kein Grund für solche Kursverluste", sagte der Börsianer mit Blick auf Markteinschätzung, dass die neuen Ziele im Rahmen der Analystenerwartungen liegen. Die Zahlen für das dritte Quartal waren von Experten als erwartungskonform bis besser als erwartet interpretiert worden. Im MDAX brachen Premiere-Titel um 18,91 Prozent auf 1,93 Euro ein und markierten damit ein neues Rekordtief. Händlern zufolge sorgen sich die Börsianer weiter um stärkere Konkurrenz bei den TV-Rechten für die Übertragung der Fußball-Bundesliga. Ein anderer Börsianer verwies auf den stark angeschlagenen Kurs-Chart. Dagegen zeigten sich EADS-Aktien mit minus 1,44 Prozent auf 10,96 Euro stabil. Einem Händler zufolge ist der Flugzeugbauer einer der größten Profiteure des erstarkenden Dollar. Der Euro ist zum Wochenbeginn erneut auf ein neues Tief seit zwei Jahren gefallen und kostete zuletzt noch 1,2445 Dollar. Unter den Technologiewerten brachen Anteilsscheine von REpower Systems um 30,67 Prozent auf 55,58 Euro ein. Zwischen den Hamburgern und dem indischen Großaktionär Suzlon wird es vorerst nicht zu einem Beherrschungsvertrag kommen. REpower befindet sich eigenen Angaben zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen mit einem Bankenkonsortium über die Wachstumsfinanzierung der Gesellschaft. Einem Händler zufolge klingen die jüngsten Meldungen nicht so, als ob Suzlon noch zu 100 Prozent hinter REpower steht und es werde darüber spekuliert, dass sie bei einer Finanzierungszusage Abstand nehmen könnten. Goldman Sachs stufte die Aktie indes von "Sell" auf "Neutral" hoch. Anteile an Kontron konnten sich trotz positiv eingeschätzter Zahlen dem negativen Markttrend nicht entziehen und verloren 4,55 Prozent auf 5,25 Euro. Der Hersteller von Minicomputern übertraf im dritten Quartal ungeachtet eines Gewinnrückgangs die Erwartungen und blieb für das Gesamtjahr bei seinen Prognosen. Börsianer lobten Zahlen und Ausblick des Unternehmens./gl/ck
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