Aktien Frankfurt Ausblick: Dax mit moderatem Plus bei ruhigem Handel erwartet

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte mit moderaten Gewinnen in die neue Handelswoche starten. Nachdem der deutsche Leitindex in der Vorwoche bereits knapp anderthalb Prozent zulegte, deutet der X-Dax als Indikator eine knappe Dreiviertelstunde vor Handelsstart auf einen Start bei 8.353 Punkten hin. Das wären 0,26 Prozent mehr als der Xetra-Schluss am Freitag vergangener Woche. Der Future auf den europäischen Leitindex Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) lässt mit 2.721 Punkten einen Beginn mit einem Gewinn von rund 0,15 Prozent erwarten. Auch der Terminkontrakt auf den Dow Jones Industrial (Dow Jones) zeigte sich freundlich mit knapp einem Drittel Prozent höher.

    Übergreifendes Thema der Handelswoche dürfte nach den geldpolitischen Impulsen der vergangenen Wochen nun die Fahrt aufnehmende Berichtssaison werden. Marktstratege Chris Weston von IG erwartet zwar, dass die Diskussionen an den Märkten um eine mögliches Auslaufen der Anleihekäufe durch die US-Notenbank Fed durch anstehende Konjunkturdaten auch in dieser Woche neue Nahrung gewinnen. Der Fokus dürfte jedoch auf den Zahlen der Unternehmen liegen. Erleichterung sei allerorten zu spüren, so Weston, denn nachdem die Fed die Kurse stark beeinflusst habe, sei die Konzentration auf Fundamentaldaten durchaus willkommen. In dieser Woche seien keine Äußerungen von Fed-Repräsentanten zu erwarten. Unternehmenszahlen stehen an diesem Montag noch kaum im Fokus, der Terminkalender ist noch recht überschaubar. Dirk Gojny von der National-Bank rechnet mangels wichtiger Daten denn auch mit einem eher ruhigen Handelstag.

RUHIGER HANDEL ERWARTET

    In den Blick rücken dürften aber insbesondere die Titel der Deutschen Bank (Deutsche Bank). Einem Zeitungsbericht der "Financial Times" (FT) zufolge plant der Finanzkonzern einen Befreiungsschlag in Sachen Kapital. So soll zum Beispiel die Bilanzsumme um ein Fünftel auf rund eine Billion Euro nach US-Recht gedrückt werden, wie das Blatt unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete. Zudem erwäge die Bank, sich erneut Milliarden am Kapitalmarkt zu holen. Auch wenn die "Börsen-Zeitung" jüngst Ähnliches berichtet habe, seien diese konkreteren Informationen positiv, kommentierte ein Händler den Bericht der "FT". Der Finanzkonzern stelle sich den Diskussionen über seine Schuldenquote und schrumpfe die Bilanzsumme weiter. Vorbörslich bei Lang & Schwarz legten die Deutsche-Bank-Papiere in einem freundlichen Marktumfeld 0,17 Prozent zu.

    Nach dem angekündigten Abtritt von Co-Chef Jim Hagemann Snabe aus dem Vorstand wurden Aktien von SAP vorbörslich kaum verändert gehandelt. Händler werteten den Rückzug Snabes jedoch als Belastung für den Softwarekonzern. Die Ankündigung komme ein wenig überraschend, nachdem Snabe noch vor wenigen Tagen betont habe, wie erfolgreich die Doppelspitze gewesen sei und dass sie in Zukunft beibehalten werden solle, sagte ein Händler. Die Veränderungen an der Konzernspitze sollten zumindest etwas Unsicherheit über den Zeitpunkt der Entscheidung hervorrufen. Europas größter Softwarekonzern hatte am Sonntagabend mitgeteilt, dass Snabe aus persönlichen Gründen im Mai 2014 mit Zustimmung der Aktionäre in den Aufsichtsrat der Walldorfer wechseln möchte. Den Konzern als alleiniger Chef lenken soll dann Bill McDermott, der bislang zusammen mit Snabe die Fäden in der Hand hält. Am Nachmittag will das Unternehmen in einer Telefonkonferenz genauer über den Schritt informieren.

    RWE-Aktien (RWE) profitierten mit moderaten Zuwächsen von einem Pressebericht über höhere Sparambitionen. Bei der Commerzbank bekommen die Spekulationen über einen baldigen Ausstieg des Bundes durch einen Artikel neues Leben.

BERICHTSSAISON IN DEUTSCHLAND ROLLT AN

    Nachdem die Zahlenvorlage in den USA bereits auf vollen Touren läuft, kommt sie in Deutschland nun langsam in Gang. Dabei bleibt es im Dax noch relativ ruhig. Den Startschuss gibt am Mittwoch der Autobauer Daimler mit endgültigen Quartalsresultaten. Tags darauf folgen der Chemiekonzern BASF und die Deutsche Börse (Deutsche Boerse). Deutlich mehr los ist aber in den Nebenwerte-Indizes MDAX (MDAX) und TecDax (TecDAX): Nach Dialog Semiconductor und Stratec Biomedical (STRATEC Biomedical) (beide Dienstag) folgen am Mittwoch Telefonica Deutschland , Kontron, MTU (MTU Aero Engines) und Puma (PUMA SE). Am Donnerstag steht eine wahre Zahlenflut an: Dann berichten Gildemeister (GILDEMEISTER), Krones, Vossloh, Wincor Nixdorf, die Software AG (Software) und Aixtron über ihre Geschäftsentwicklung.

    Auf Konjunkturseite richten sich die Blicke vor allem auf die Entwicklung in den USA. Neben Daten zum US-Immobilienmarkt steht das von der Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen (Freitag) auf der Agenda. In der Eurozone werden bereits am Dienstag Daten zum Verbrauchervertrauen veröffentlicht und am Mittwoch Einkaufsmanager-Indizes. Außerdem sollten Einkaufsmanager-Daten aus China (Mittwoch) und das deutsche Ifo-Geschäftsklima (Donnerstag) Beachtung finden./men/ag