23.12.2008 12:51:00

Aktien Europa: Freundlich - Finanzwerte stützen die Aktienmärkte

        PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Gewinne bei vielen Finanzaktien haben die europäischen Aktienmärkte am Dienstag gestützt. Börsianer sprachen von einem ruhigen Handel vor dem Beginn der Weihnachtsfeiertage. Am Nachmittag könnten US-Konjunkturdaten für etwas Belebung sorgen, sagten Händler.

    Der Eurostoxx 50  legte um 0,34 Prozent auf 2.405,85 Zähler zu. Der Londoner FTSE 100  stieg um 0,90 Prozent auf 4.287,32 Punkte, und für den französischen CAC-40-Index  ging es um 0,55 Prozent auf 3.168,69 Zähler nach oben.

    Finanzwerte notierten europaweit überwiegend in der Gewinnzone. Händler verwiesen als Antrieb auf Schnäppchenjäger, welche die niedrigen Kurse zu Käufen genutzt hätten. Titel von Banken und Versicherern seien schließlich 2008 mit am stärksten abgesackt, betonten Börsianer. Aktien von Credit Agricole zum Beispiel verteuerten sich um 2,14 Prozent auf 8,049 Euro, und für die Papiere der UBS   ging es um 4,00 Prozent auf 14,04 Franken nach oben. Titel der ING Groep   rückten um 1,35 Prozent auf 7,125 Euro vor.

    Fortis-Papiere   legten um 1,49 Prozent auf 1,025 Euro zu. Händler zeigten sich erleichtert, dass Belgiens König Albert II. den Rücktritt von Regierungschef Yves Leterme am Montagabend angenommen hatte. Diesem wird vorgeworfen, er habe Richter im Prozess um den Verkauf der Großbank an das französische Bankhaus BNP Paribas beeinflussen wollen. Nunmehr hofften die Anleger, dass die Unsicherheit über den Deal mit den Franzosen abnehme, kommentierten Börsianer. Aktien von BNP Paribas   verloren hingegen 1,96 Prozent auf 29,08 Euro.

    Die UniCredit   plant derweil den Verkauf von Vermögenswerten in Höhe von einer Milliarde Euro bis zum Jahresende, hieß es am Montagabend aus Kreisen. Dies hatte zuvor die Zeitung "Il Messaggero" berichtet. UniCredit-Aktien verloren 0,90 Prozent auf 1,66 Euro. Analyst Fabrizio Bernardi von der Deutschen Bank nahm darüber hinaus seine Einschätzung für die Titel des Finanzinstituts von "Buy" auf "Hold" zurück und halbierte das Kursziel fast von 3,70 auf 1,90 Euro. Die sich stark eintrübenden Konjunkturaussichten hätten zu deutlich reduzierten Schätzungen für die UniCredit geführt, schrieb Analyst Fabrizio Bernardi.

    In London und Paris standen ferner Titel von Pharmaunternehmen im Blick. Aktien von AstraZeneca    etwa legten um 1,07 Prozent auf 2.729,00 Pence zu. Der zweitgrößte britische Pharmakonzern will in den Markt für Bio-Nachahmermedikamente einsteigen. Man prüfe die Markteinführung von Biogenerika, um aus der wachsenden Erfahrung des Konzerns mit biologischen Produkten Kapital zu schlagen, sagte AstraZeneca-Chef David Brennan der "Financial Times" (Dienstagausgabe).

    Die Papiere von Sanofi-Aventis   zählten hingegen zu den größten Verlierern im EuroSTOXX. Sie gaben nach einer Meldung zu dem Blutgerinnungshemmer "Plavix" 2,53 Prozent auf 45,345 Euro ab. Junge Patienten, die einen Herzinfarkt überlebt hätten und eine bekannte genetische Abweichung besäßen, könnten bei der Behandlung mit Plavix größere Herzprobleme bekommen als Patienten ohne bekannte genetische Abweichungen, hieß es in einem Medienbericht.

    An der Börse in London rückten die Aktien von Vodafone   um 1,69 Prozent auf 135,50 Pence vor. Die Deutsche Telekom  und der britische Konzern verbünden sich laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (Dienstagausgabe) beim Ausbau einer neuen Datenleitung für superschnelles Internet./la/gl

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