Nervöser Handel 28.07.2015 12:00:00

Aktien an Chinas Börsen erneut im Minus

Der Shanghai Composite verlor zum Handelsschluss 1,68 Prozent und fiel auf 3.663,00 Punkte. Im Handelsverlauf hatte er zwischen einem Plus von einem Prozent und einem Minus von fünf Prozent geschwankt. Aus Angst, die Hilfen der Regierung zur Stabilisierung der Märkte könnten bereits wieder verpufft sein, hatte sich am Vortrag eine Panik unter Anlegern breitgemacht. Die Börse in Shanghai hatte mit einem Minus von annähernd 8,5 Prozent den größten Tagesverlust seit Februar 2007 eingefahren.

EXPERTEN BERUHIGEN

Experten glauben zwar, dass eine ausgewachsene Finanzkrise in China weiterhin unwahrscheinlich ist. Ein anhaltendes Börsenbeben könnte sich aber auf das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde auswirken. "Wenn es der Regierung nicht gelingt, das Vertrauen in die Märkte wieder herzustellen, wird China sein Wachstumsziel von sieben Prozent bis Ende des Jahres kaum erreichen", heißt es in einer Analyse der australischen ANZ Bank.

Zuletzt hatten Chinas Aktienmärkte eine extreme Berg- und Talfahrt hingelegt: Getrieben von Privatanlegern, die in großem Stil Aktien auf Kredit kauften, war der Leitindex in Shanghai binnen eines Jahres um über 150 Prozent gestiegen. Mitte Juni begann dann ein rasanter Kurseinbruch. Innerhalb von nur 18 Handelstagen verlor der Index 32 Prozent an Wert. Mit radikalen Eingriffen gelang es der Regierung zunächst, die Kurse zu stabilisieren.

STAAT GREIFT EIN

Die Zentralbank senkte die Zinsen auf ein Rekordtief, zudem setzten Behörden neue Börsengänge aus. Die chinesische Börsenaufsicht CSRC initiierte mit Geld der Zentralbank ein riesiges Kaufprogramm für Aktien. An der Börsen notierte Unternehmen erhielten zudem die Genehmigung, sich selbst vom Handel auszusetzen. Bis zu 50 Prozent der an den Börsen des Landes gehandelten Aktien waren zwischenzeitlich eingefroren.

Die Regierung dementierte am Montag Berichte, wonach sie die Rettungsversuche bereits aufgegeben hätte. Die Behörden werden "die Bemühungen zur Stabilisierung der Märkte fortsetzen", sagte Zhang Xiaojun, Sprecher der Börsenaufsicht CSRC.

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PEKING (dpa-AFX)

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