Kurstreiber voraus? |
06.01.2025 15:05:38
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Sartorius-Aktie und Stedim Biotech-Aktie geben Gas: JPMorgan glaubt an aussichtsreiche Zukunft
Trotz des Kursanstiegs an diesem Montag bewegen sich die Papiere der beiden weiter auf dem Niveau von Anfang 2020, bevor die Corona-Pandemie der gesamten Branche eine Sonderkonjunktur beschert hatte. In der Folge war der Sartorius-Kurs gegen Ende 2021 etwas über 630 Euro und damit auf ein Rekordhoch geklettert. Sartorius Stedim Biotech hatten ihr Rekordhoch bei etwas über 550 Euro im September 2021 erreicht. Danach ging es für beide allerdings in Schwüngen zunehmend deutlich abwärts. Sartoirus machte eine anhaltende Investitionszurückhaltung der Kunden, insbesondere in China, zu schaffen.
Besonders unter Druck waren die Sartorius-Vorzüge im Sommer 2024 geraten. Die Unterstützung bei 200 Euro drohte zu reißen. Mittlerweile hat sich der Kurs wieder komfortabel über dieser Marke etabliert, nicht zuletzt, nachdem Sartorius im Oktober trotz eines weiteren Umsatz- und Ergebnisrückgangs eine zunehmende Stabilisierung der Geschäftsentwicklung signalisiert hatte. Das laufende Sparprogramm trägt zudem Früchte und sollte sich im Schlussquartal voll entfalten.
Ob das gelungen ist, wird der Bericht zum Schlussquartal 2024 zeigen, den Sartorius und auch dessen Tochter am 28. Januar vorlegen wollen. Und obwohl JPMorgan-Analyst Richard Vosser mit Kürzungen der durchschnittlichen Analystenschätzungen (Konsens) für 2025 rechnet, dürften ihm zufolge die Quartalszahlen und die ersten Aussagen zum neuen Jahr die Aktienkurse der beiden Unternehmen antreiben. Entsprechend setzte er beide auf "Positive Catalyst Watch". Die Einstufung für das Sartorius-Papier bestätigte er zugleich mit "Overweight" und seinem beibehaltenen Kursziel von 275 Euro. Für die ebenfalls mit "Overweight" eingestufte Tochter bekräftigte er sein Kursziel von 230 Euro.
Optimistisch blickt Vosser vor allem auf die Auftragslage im Segment Bioprozesstechnik (BPS). Hier rechnet er für das Schlussquartal mit einem Anstieg der Aufträge im Quartalsvergleich um 14 Prozent, was das Vertrauen der Anleger mit Blick auf 2025 verbessern dürfte. Hintergrund ist ihm zufolge eine weiter starke Nachfrage nach Verbrauchsartikeln, die die fortgesetzte Schwäche im Bereich Ausrüstungsbestellungen mehr als ausgleichen dürfte.
Zum Ausblick auf das neue Jahr schrieb er: "Für 2025 erwarten wir weiterhin, dass Sartorius einen qualitativen Prognose-Rahmen, ähnlich wie es beim Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck der Fall ist, einführt. Das würde vor dem Hintergrund der Aufträge im ersten Quartal eine bessere Sicht in die Zukunft ermöglichen, bevor eine quantitative Prognose herausgegeben wird."
Konstante Wechselkurse unterstellt, dürften sowohl Sartorius als auch die Tochter ein "solides Umsatzwachstum" in Aussicht stellen sowie ein "profitables bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) als Hinweis auf ein gewisses Potenzial zur Margensteigerung". Er rechnet für 2025 mit Umsätzen von 3,54 Milliarden Euro bei Sartorius und 2,92 Milliarden bei den Franzosen. Verglichen mit den Angaben des Dienstleisters Vara liegt er damit für Sartorius ein Prozent unter dem Konsens und für Stedim Biotech drei Prozent darunter. Er geht daher davon aus, dass Analysten nach den Zahlen ihre Schätzungen etwas zusammenstreichen werden. Dies dürfte dann aber "die letzte Kürzungsrunde" gewesen sein dürfte.
Die Analysten um Bernstein-Expertin Eve Burstein sind dagegen für Sartorius und Sartorius Stedim weniger positiv gestimmt. Ihre Einschätzung lautet für die Dax-Aktie "Underperform" bei einem Kursziel von 194 Euro und für die an der Euronext in Paris notierten Tochter auf "Market-Perform" bei einem Kursziel von 172 Euro, wie aus einer Branchenstudie hervorgeht.
Im Jahr 2023 habe der Zusammenbruch der positiven Korrelation zwischen den Forschungsausgaben von Pharmakonzernen und den Geschäften von Herstellern von Laborausrüstung begonnen, schrieben sie. Darüber, warum es dazu kam, stellten die Bernstein-Experten mehrere Hypothesen auf. Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass Ausrüster der Pharmaindustrie, die stärker auf die Medikamentenproduktion ausgerichtet seien, aktuell besser gestellt seien als jene, die eher Geräte für die präklinische Pharmaforschung herstellten.
/mis/bek/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX)
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