27.03.2014 17:48:50

AKTIE IM FOKUS 2: HHLA brechen ein - Gewinnausblick enttäuscht

(neu: Schlusskurse sowie Kommentar der NordLB)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Unerwartet schwache Aussichten für den Hafenbetreiber HHLA (Hamburger Hafen und Logistik) sowie die angekündigte Dividendenkürzung haben die Anleger am Donnerstag auf dem falschen Fuß erwischt. Die Aktien des Hamburger Unternehmens brachen ein und fielen auf den tiefsten Stand seit Mitte November. Mit einem Abschlag von 7,06 Prozent auf 18,165 Euro gingen sie als schwächster Wert im SDAX aus dem Handel. Der Index der kleinen Werte trat zugleich mit minus 0,02 Prozent auf der Stelle.

Dem Hafenbetreiber macht die beschränkte Fahrrinnentiefe der Elbe zu schaffen. Extrem große Frachter mit starkem Tiefgang können den Hafen nur bei hohem Wasserstand der Elbe anfahren und verlassen. Bei der Abfertigung der Schiffe muss es daher besonders schnell gehen, um das entsprechende Zeitfenster nicht zu verpassen. Dies erfordert einen größeren Personaleinsatz am Hafen. Das Marktumfeld bleibe daher schwierig, hieß es vom Unternehmen. Erschwert wird die Situation durch die Ungewissheit über den Fortgang der Ereignisse in der Ukraine und mögliche Belastungen des Warenaustauschs mit Russland. Zudem strich das Unternehmen nach einem deutlichen Gewinneinbruch 2013 die Dividende auf 0,45 Euro je Aktie zusammen.

DZ: GEWINNAUSBLICK KLARE ENTTÄUSCHUNG - EQUINET STUFT AB

Der Gewinnausblick für 2014 sei eine klare Enttäuschung, schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Der Hafenbetreiber peilt für das laufende Jahr einen operativen Gewinn von 125 bis 145 Millionen Euro an. Schlamp jedoch hatte mit 171 Millionen Euro gerechnet. Jochen Rothenbacher von der Investmentbank Equinet senkte gar seine Anlageempfehlung, nachdem die Prognose für dieses Jahr rund ein Fünftel unter den Markterwartungen liege. Er geht in den kommenden zwölf Monaten nun von einem Gesamtverlust der Aktie von bis zu zehn Prozent aus.

Analyst Wolfgang Donie von der NordLB verwies auf die diversen Probleme von HHLA. Insbesondere zwei Risiken dürften nicht außer Acht gelassen werden: Eine weitere Verzögerung der Fahrrinnenanpassung der Elbe könnte zu einer dauerhaften Verkehrsverlagerung zugunsten anderer Häfen führen, warnt er. Zudem könnten mögliche Handelssanktionen in Verbindung mit der Krim-Krise zu einer deutlichen Umschlagsverringerung führen, denn "der Hamburger Hafen ist eine wichtige Drehscheibe im Handel mit Osteuropa", betonte Donie.

Optimistischer ist jedoch Analyst Johannes Braun von der Commerzbank. Die Kennziffern des Hafenbetreibers hätten den vorab veröffentlichten Eckdaten entsprochen. Mit Blick auf die wahrscheinliche Genehmigung der Elbvertiefung durch das Bundesverwaltungsgericht Leipzig in diesem Juli rät er weiter zum Kauf der Aktien. Momentan stellt der verzögerte Ausbau der Elbe den Hafenbetreiber vor Herausforderungen, weil Hamburg von immer größeren Schiffen angesteuert wird./la/ag/stb/ck/he

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