Flüge nach China ausgesetzt 20.02.2020 17:53:00

Air France-KLM-Aktie bricht ein: Belastungen durch Coronavirus bei bis zu 200 Millionen Euro

Air France-KLM-Aktie bricht ein: Belastungen durch Coronavirus bei bis zu 200 Millionen Euro

Zwischen Februar und April dürften sich die Folgen von Flugausfällen und geringerer Auslastung der Maschinen operativ mit 150 bis 200 Millionen Euro bemerkbar machen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Paris mit. Die Langstrecke sei weniger ausgelastet, aber auch im Frachtgeschäft machten sich die Auswirkungen der Lungenkrankheit bemerkbar, heißt es. Air France-KLM hat die Flüge nach China zunächst ausgesetzt und rechnet mit einer Wiederaufnahme im April.

Das Air France-Management erklärte in diesem Zusammenhang, dass der Ausblick für das laufende Jahr im Hinblick auf die Folgen des Ausbruchs der Krankheit noch nicht angepasst worden sei.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr belasteten derweil hohe Treibstoffkosten den Konzern. Die Zahl der Passagiere stieg zwar um fast 3 Prozent und auch der Umsatz legte währungsbereinigt um 1,5 Prozent auf rund 23 Milliarden Euro zu, unterm Strich verdiente Air France-KLM aber 130 Millionen Euro weniger als ein Jahr zuvor. Das Konzernergebnis lag damit bei 290 Millionen Euro. Für das laufende Jahr erwartet das Management wieder einen Rückgang der Treibstoffkosten um 300 Millionen Euro.

Das vierte Quartal lief für die Fluggesellschaft je nach Region sehr unterschiedlich. Während Strecken in der Karibik und im indischen Ozean gut liefen, sank die Auslastung in Asien, auch wegen der anhaltenden politischen Probleme in Hongkong. Auch in Lateinamerika lief es wegen der politischen und wirtschaftlichen Umstände schlechter./knd/eas/mis

So reagiert die Aktie

Die Aktien von Air France-KLM sind nach Bekanntgabe der erwarteten Millionen-Belastungen infolge des Coronavirus eingebrochen. Die in Paris gelisteten Papiere gehörten mit letztlich minus 3,49 Prozent auf 9,39 Euro zu den stärksten Verlierern in Europa. Der Kurs der Aktie lag am Vormittag zeitweilig fast 9 Prozent im Minus und verlor zuletzt noch rund 3 Prozent an Wert. Analyst Gerald Khoo von Liberum betonte, dass moderate Verbesserungen auf der Kostenseite nicht gereicht hätten, höhere Treibstoffkosten und die schwachen Frachtmärkte auszugleichen.

Analyst Adrian Yanoshik von Berenberg rechnet die höheren Kosten für Auswirkungen des Coronavirus in diesem Jahr zwar gegen niedrigere Treibstoffkosten auf. Khoo schreibt dagegen aber auch, dass das Coronavirus die Airline auch noch in den Sommermonaten beschäftigen könnte. Auch wenn er die Auswirkungen für "vorübergehend und beherrschbar" hält.

/knd/eas/mis

PARIS (dpa-AFX)

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Bildquelle: Air France KLM

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