Nach Insolvenzantrag |
16.08.2017 12:26:00
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Air Berlin-Aktie tiefrot: Niki-Mutter sucht Sanierungsplan in der Insolvenz
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit schloss negative Effekte im Flugbetrieb jedoch nicht aus. Ihr Vorstand Markus Wahl sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwoch) zugleich: "Ganz grundsätzlich kann ich nur dafür werben, dass die Kunden der Fluggesellschaft ihr Vertrauen schenken." Mit der Bundesregierung stehe ein potenter Kreditgeber im Hintergrund.
TICKETS BLEIBEN GÜLTIG
Die Stiftung Warentest wies darauf hin, dass die Tickets gültig bleiben und Flüge weiterhin buchbar seien. "Sollte Air Berlin den Flugbetrieb doch irgendwann einstellen und der Flug auch nicht von einer anderen Airline übernommen werden, erhalten Kunden wahrscheinlich nur wenig oder nichts vom Ticketpreis zurück", warnte die Stiftung.
Entschädigungsansprüche nach Flugstreichungen oder Verspätungen blieben zwar bestehen. "Ob die Airline aber solche Forderungen der Passagiere zahlen kann, hängt davon ab, wie es mit Air Berlin weitergeht", hieß es.
WETTBEWERB KÖNNTE SCHÄRFER WERDEN
Air Berlin hatte am Dienstag die Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt, dabei bleibt das bisherige Management in Verantwortung. Hintergrund der Insolvenz ist nach Unternehmensangaben, dass der Großaktionär Etihad kein weiteres Geld in die defizitäre Fluggesellschaft stecken will.
Eine Teilübernahme durch den Lufthansa-Konzern muss nach Auffassung eines Verbraucherschützers nicht automatisch zu höheren Ticketpreisen für Passagiere führen. "Es wird auch darauf ankommen, wer noch zum Zuge kommt", sagte der Touristik-Experte der Verbraucherzentrale Bundesverband, Felix Methmann, der Deutschen Presse-Agentur. Der Wettbewerb auf dem deutschen Luftverkehrsmarkt könne sich künftig durchaus verschärfen, erklärte er mit Blick auf die Angebote zahlreicher europäischer Billigfluggesellschaften.
KRITIK VON RYANAIR
Vor allem die irische Fluggesellschaft Ryanair hatte die Insolvenz und die staatliche Zwischenfinanzierung von 150 Millionen Euro scharf kritisiert. Sie laufe auf eine Übernahme der Air Berlin durch die Lufthansa hinaus und werde in Deutschland zu höheren Ticketpreisen führen.
Der Ryanair-Konkurrent Easyjet soll Branchengerüchten zufolge an Teilen von Air Berlin interessiert sein. Weder Easyjet noch Air Berlin wollten das bislang kommentieren.
Die Air Berlin-Aktie knickt am Mittwoch erneut kräftig ein und verliert via XETRA aktuell über 19 Prozent./bf/ceb/DP/fbr
BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX)
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