23.12.2021 16:02:00

Agrar-Arbeitgeber: Neuer GAP-Strategieplan gefährdet Arbeitsplätze

Arbeitgeber- bzw. Unternehmensverbände in der Land- und Forstwirtschaft sind mit dem von der türkis-grünen Bundesregierung präsentierten neuen GAP-Strategieplan nicht zufrieden. Die Obmännerkonferenz der Arbeitgeberverbände der Land- und Forstwirtschaft warnt vor einer "massiven Gefährdung von Arbeitsplätzen". Das gilt auch für den Verein biologisch wirtschaftender Ackerbaubetriebe, der zudem vor einer Intensivierung der Landwirtschaft warnt.

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU regelt die agrarischen Förderungen und ist ab 2023 neu. Nach der gestrigen Präsentation hatte es vor allem Proteste von Umweltschützern, aber auch schon von den Land- & Forstbetrieben gegeben.

"Die laut Koalitionsbeschluss festgelegte Obergrenze von 100.000 Euro in Kombination mit dem Wegfall der Anrechenbarkeit von Lohnkosten führt dazu, dass die Wirtschaftlichkeit unserer Betriebe in Frage gestellt wird", schrieb die Obmännerkonferenz der Arbeitgeberverbände am Donnerstag in einen offenen Brief an Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Der Verein der biologischen Betriebe sieht ebenso in einem öffentlichen Schreiben an die Politikerin zudem Umweltleistungen in Gefahr. Er warnte: " Dies könnte auch damit einhergehen, dass es zu einer Intensivierung in der Landwirtschaft kommt und biologisch wirtschaftende Betriebe die Mehraufwendungen für Umweltmaßnahmen nicht mehr finanzieren können. Der positive Effekt der Umweltleistungen würde somit verloren gehen."

Es werde zu einem Strukturwandel kommen, hieß es von der Obmännerkonferenz der Arbeitgeberverbände: "Denn Flächen werden nicht mehr wirtschaftlich tragbar sein, da die Höhe der Marktpreise eine landwirtschaftliche Produktion und die vorgeschriebenen und sinnvollen Umweltmaßnahmen auf allen Flächen nicht stützen kann." Das gefährde hunderte Arbeitsstellen. Der Ackerbau werde "zu einem Hobby degradiert", hatten gestern bereits die Land- & Forstbetriebe kritisiert.

Die Obmännerkonferenz der Arbeitgeberverbände der Land- und Forstwirtschaft ist der Dachverband der land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände. Die land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände wiederum sind freiwillige kollektivvertragsfähige Vereinigungen der agrarischen Arbeitgeber. Präsident ist Präsident: Johannes Thurn-Valsassina, einer der Vizepräsidenten Alfred Prinz v.u.z. Liechtenstein, steht auf der Homepage.

phs/cri

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