11.07.2013 09:49:00
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Agrana setzt weiterhin auf Mengenwachstum
"Inzwischen sind die Weltmarktpreise der Zuckerrübe zwar gesunken, aber wir haben die hochbezahlten Rüben in Form von teurem Zucker noch auf Lager", erklärte Marihart, der hier eine Entspannung nach der kommenden Zuckerrübenernte erwartete. Demnach waren auch die Zuckerrübenpreise eine Belastung und das operative Ergebnis brach im Vergleichszeitraum zum abgelaufenen Geschäftsjahr von 34,6 auf 21,1 Mio. Euro ein, die operative Marge sank von 11,3 auf 6,9 Prozent.
Auch im Stärke-Segment, wo der Konzern ergebnisseitig unter Vorjahr liegt, seien es genau so die Rohstoffkosten, die aufs Ergebnis drückten, so der Agrana-Vorstandsvorsitzende. Das operative Ergebnis sank von 24,0 auf 16,6 Mio. Euro, die operative Marge von 12,5 auf 7,5 Prozent. Aber nicht nur der Preis sei nach einer katastrophalen Ernte in den USA hoch gewesen, "dazu kam noch ein Verpilzungsproblem beim Mais, was für uns die Auswahl einschränkte". Die Maispreise nach der vergangenen Ernte lagen bei deutlich mehr als 240 Euro pro Tonne. "Nun sind aber gute Ernten weltweit in Sicht und die Mais-Notierungen für November lieben bei 180 Euro pro Tonne", freute sich Marihart auf günstigere Einkaufspreise.
Die Ernten haben wegen ihres Zyklus immer Auswirkungen auf zwei Geschäftsjahre der Agrana - jeweils auf das zweite Halbjahr des alten und das erste Halbjahr des neuen Geschäftsjahres. Daher sei der Schuldenanstieg bei der Agrana im ersten Quartal von 483,7 Mio. Euro auf 536,8 Mio. Euro vor allem auch auf die "Frage der Preise der Vorräte zurückzuführen".
Positiv hob Marihart das Frucht-Segment hervor. "Wir haben das Ergebnis verdoppelt, auch wenn es im Vorjahr nicht erfreulich war." Das operative Ergebnis in diesem Bereich kletterte von 12,3 Mio. Euro auf 24,1 Mio. Euro, die Marge stieg von 4,5 auf 7,4 Prozent. Der Anstieg sei dem "Mengenplus vor allem außerhalb Europas" zu verdanken, aber auch "am stagnierenden europäischen Markt haben wir unsere Position ausgebaut".
Bei der Fruchtzubereitung für Molkereien ist die Agrana mit einem Anteil von einem Drittel Weltmarktführer. Hauptkonkurrent ist Zentis aus Deutschland.
Die operative Marge sank konzernweit von 9,2 auf 7,3 Prozent, was den Ergebnisrückgang "überproportional widerspiegelt", wie Marihart erklärte. Auch werde gezeigt, dass die Agrana wachse. Auch dass derzeit alle drei Segmente "mit 7 Prozent Marge in etwa gleich ergebnisstark sind", betonte Marihart.
Insgesamt ist "das Mengenwachstum weiterhin vorgesehen", sagte Marihart. "Zumindest gibt es ständige Flaschenhals-Entfernungen." Etwa gebe es in der Fruchtzubereitung "außerhalb Europas jedenfalls einen wachsenden Markt - da kommen entsprechende Umsatzzuwächse", so die Ankündigung. Man werde weiter in Kapazitäten investieren - "siehe Pischelsdorf, siehe in Bau befindliches Fruchtzubereitungswerk in den USA". Auch die Maisstärke-Fabrik in Aschach stehe vor einem Ausbau.
Das Mitarbeiter-Plus von auf hat, so Marihart, mehrere Gründe. Haupteffekt sei die Konsolidierung der Yppstaler Obstverwertung, die im ersten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres "noch nicht bei uns war". 50 Leute seien auch durch das Weizenstärke-Werk in Pischelsdorf dazugekommen. Insgesamt sei die Mitarbeiterzahl aber "stichtagsbezogenen Effekten" unterworfen; große Schwankungen ergäben sich beispielsweise dadurch, "ob beispielsweise in Mexiko gerade Erdbeeren gepflückt werden oder nicht".
Für das Gesamtjahr 2013/2014 erwartet der Konzern weiterhin ein leichtes Umsatzplus und ein leichtes Ergebnisminus im Vergleich zu 2012/2013. Im Halbjahr heuer dürften die hohen Erntepreise des Vorjahres noch durchschlagen.
Für das abgelaufene Geschäftsjahr hatte die Agrana, an der Südzucker 38 Prozent hält, 3,60 Euro an seine Aktionäre ausgeschüttet, woran sich heuer nichts ändern dürfte.
(Schluss) phs/rf
ISIN AT0000603709 WEB http://www.agrana.com
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