Vier Millionen investiert 10.09.2014 13:10:00

Agrana konzentriert Forschung in Tulln

Agrana-Chef Johann Marihart sprach bei einem Pressegespräch vor der Eröffnung am Mittwoch von einem langfristig wichtigen Projekt für die Zukunft der Agrana. Bisher waren die Zuckerforschung und der Fruchtbereich getrennt, von der Bündelung der Aktivitäten erwartet sich Marihart Synergien sowohl bei bereichsübergreifenden Forschungsthemen Frucht, Stärke und Zucker als auch bei der Administration sowie Förderungen. Für den NÖ Technopol-Standort Tulln spreche zudem die Vernetzung mit anderen Forschungseinrichtungen wie u.a. dem IFA (interuniversitäres Department für Agrarbiotechnologie). Zwei Drittel des um über 1.000 Quadratmeter erweiterten Komplexes sind Laborflächen. Rund 65 Mitarbeiter sind im neuen "Research & Innovation Center (ARIC)", einer 100-Prozent-Tochter der Agrana Beteiligungs-AG, tätig.

Bei der F & E-Tätigkeit gehe es darum, die beste Lösung zur richtigen Zeit auf den Markt zu bringen, so Marihart. An Trends im Bereich Food nannte er u.a. Gentechnik- und Allergenfreiheit, im Non Food Bereich Biokunststoffe, Nachhaltigkeit und Klebstoffe. Im Stärkebereich werde u.a. die Technologie der Sprühkochung entwickelt.

Technologisch anspruchsvoll sei die Produktentwicklung beim Sirupzucker (Beeren, Steinobst, Holunderblüten), wobei Naturharze und Hopfenextrakte statt chemischer Substanzen eingesetzt werden. Entwickelt werden auch Strategien zum Einsatz von Biostabilisatoren und zur Erhöhung der Haltbarkeit von Rüben. Die heurige Kampagne lasse fünf bis sechs Prozent mehr Zucker erwarten, so Marihart.

Am Frucht-Sektor liegt der Schwerpunkt im Joghurtbereich, Agrana wolle aber auch stärker in den Speiseeisbereich (Eiscremes mit Fruchtstücken, Anm.) gehen, kündigte Marihart die Zusammenarbeit mit "einem der Marktführer" an. Auch im Fruchtbereich würden natürliche Stoffe als Verdickungsmittel eingesetzt und schonende Verfahren zum Erhalt der Natürlichkeit entwickelt, weiters werde an der Züchtung festerer Erdbeeren gearbeitet. Innovationen seien der Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit der Zukunft, betonte der Agrana-Chef.

fra/dw/tsk

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