Gespräche nötig |
08.05.2018 14:15:00
|
AGRANA erwartet nach kräftigem Ergebnisplus heuer Gewinneinbruch
Medienberichte über ein mögliches Aus der AGRANA-Zuckerfabrik in Leopoldsdorf (NÖ) dementierte Vorstandsvorsitzender Johann Marihart. Es werde weiterhin zwei Standorte in Österreich geben, betonte er bei der Bilanzkonferenz am Dienstag. Man werde aufgrund der aktuellen Zuckerpreislage "keine emotionalen Entscheidungen" treffen.
Die AGRANA sieht die heimische Zuckerproduktion durch das geplante EU-weite Verbot einer Gruppe bienenschädlicher Insektizide (Neonicotinoide) nicht gefährdet. Der niedrige Zuckerpreis, der regional massive Rüsselkäfer-Befall und das ab 2019 geltende Neonics-Verbot führe aber zu einer "großen Unsicherheit" bei den Bauern, sagte AGRANA-Vorstand Fritz Gattermayer. Im Sommer und Herbst werde man darüber Gespräche mit den Bauern führen.
Der AGRANA-Umsatz stagnierte 2017/18 bei 2,566 Mrd. Euro. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg im Vergleich zum Jahr davor um 10,6 Prozent auf 190,6 Mio. Euro, das Konzernergebnis schnellte um rund 21 Prozent auf 142,6 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich um 4,8 Prozentpunkte auf 61,7 Prozent.
Der Umsatz im Geschäftsbereich Zucker verringerte sich 2017/18 um 2,9 Prozent auf 652,6 Mio. Euro. Seit Herbst 2017 gab es bei den Handels- als auch Industriepreisen einen deutlichen Preisrückgang. Das Aus der EU-Zuckerproduktionsquoten und eine weltweite Überproduktion belasteten den Zuckerpreis. Der Preis sank zuletzt auf ein Siebenjahrestief. Das Betriebsergebnis legte um 42,6 Prozent auf 34,8 Mio. Euro zu. Der Geschäftsbereich profitierte vor allem von einem deutlich höheren Zucker-Verkaufspreisniveau im ersten Halbjahr als in der Vorjahresperiode.
Im Segment Stärke stieg der Umsatz der AGRANA um 2,5 Prozent auf 752,3 Mio. Euro. Auf der Umsatzseite halfen vor allem höhere Absatzmengen bei native Stärken sowie Bio- und Spezialqualitäten und in den ersten neun Monaten höhere Bioethanolpreise. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 5,2 Prozent auf den Rekordwert von 80,2 Mio. Euro und steuerte damit den größten EBIT-Anteil der drei Geschäftsbereiche bei.
Der umsatzmäßig größte Geschäftsbereich Frucht stagnierte bei 1,161 Mrd. Euro (+0,5 Prozent). Die Ernteausfälle in Europa wegen Frostschäden führten bei Fruchtsaftkonzentraten teilweise zu einer Unterauslastung der Werke. Der Betriebsgewinn stieg dennoch um 5,3 Prozent auf 75,6 Mio. Euro.
Die an der Wiener Börse notierende AGRANA ist bei Endkunden in Österreich vor allem mit seiner Marke "Wiener Zucker" bekannt. Der Konzern beschäftigt rund 8.700 Mitarbeiter an weltweit 58 Produktionsstandorten. Die AGRANA-Aktien notierten Dienstagmittag mit einem Plus von 2,28 Prozent bei 98,8 Mio. Euro.
(GRAFIK 0513-18, 88 x 92 mm) (Schluss) cri/phs
ISIN AT0000603709 WEB http://www.agrana.com
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu AGRANAmehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |