Unsicherheit bei Bauern |
08.05.2018 12:48:00
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AGRANA-Aktie im Aufwind: Zuckerproduktion durch EU-Verbot nicht gefährdet
Das Neonics-Verbot werde die Produktionskosten für die Rübenbauern steigen lassen, weil man mehr Pflanzenschutzmaßnahmen durchführen müsse, so Gattermayer. Das Verbot gelte aber für alle Zuckerrübenbauern in Europa. Man werde das Thema mit den Bauern im Sommer und Herbst diskutieren, versuchte der AGRANA-Vorstand zu beruhigen. "Emotional verstehe ich jeden, der sagt, er will aufhören."
Die AGRANA ist aber davon überzeugt, auch weiterhin genug Zuckerrüben aus Österreich zu bekommen. Sollten zahlreiche Zuckerrübenbauern mit der Produktion aufhören, werde man andere Bauern mit ihren Flächen unter Vertrag nehmen, erklärte Gattermayer. Die Rübenbauern hätten mit Zuckerrüben in den vergangenen 20-30 Jahren bessere Preise erzielt als mit anderen landwirtschaftlichen Kulturen, etwa Weizen oder Mais.
Der Befall mit Rüben-Rüsselkäfern hat in Niederösterreich in einigen Gegenden heuer zu einem Totalausfall geführt. Laut AGRANA beläuft sich der Flächenverlust bisher auf 6.500 Hektar, von normalerweise 40.500 Hektar Zuckerrübenanbaufläche (inklusive Bio) in Österreich. Die AGRANA hat wegen des Rüsselkäfer-Befalls unter anderem für die Bauern die Kosten für die Pflanzenschutz-Erstbehandlung übernommen und Saatgut für die "Ablenkfütterung" bereitgestellt. Weiters läuft ein Projekt mit der Universität für Bodenkultur Wien zur biologischen Bekämpfung des Rüsselkäfers mittels Pilzen und Nematoden. Das EU-weite Neonics-Verbot und der lokale Rüsselkäfer-Befall seien aber zwei verschiedene Themen mit unterschiedlichen Lösungsansätzen, betonte der AGRANA-Vorstand Gattermayer.
Der Rübenbauernpräsident Ernst Karpfinger hatte Ende April aufgrund des Neonics-Verbot und des Rüsselkäfer-Befalls vor dem Aus des heimischen Zuckerrübenanbaus gewarnt. Damals forderte er von der Politik konkrete Maßnahmen um den Bauern zu helfen.
Medienberichte über ein mögliches Aus der AGRANA-Zuckerfabrik in Leopoldsdorf (NÖ) dementierte Vorstandsvorsitzender Marihart. Es werde weiterhin zwei Standorte in Österreich geben, betonte er bei der Bilanzkonferenz.
Anleger ließen sich von den Worten des Vorstandes überzeugen und tätigen derzeit Käufe. Die AGRANA-Aktie legt an der Wiener Börse 2,28 Prozent auf 98,80 Euro zu.(Schluss) cri/phs
APA
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