30.01.2015 20:35:31
|
AfD-Spitze will bei Parteitag Streitthemen unter der Decke halten
Von Christian Grimm
BREMEN--Zum Auftakt des dreitägigen Bundesparteitages ist die AfD-Spitze bemüht, die harten Konflikte der vergangenen Wochen um die Pegida-Demonstrationen hinter sich lassen. In der Eröffnungsrede rief Partei-Co-Sprecherin Frauke Petry die AfD zur Einheit auf. "Es heißt jetzt, einig im Ziel zu einer starken politischen Kraft zu reifen", sagte die Landeschefin von Sachsen am Freitagabend in Bremen. Die beiden anderen Sprecher der Alternative für Deutschland, Bernd Lucke und Konrad Adam, begnügten sich mit kurzen Statements.
Die zuletzt heftig umkämpften Themen Zuwanderung, Flüchtlinge und Islam streifte Petry nur am Rande. Ein Abdriften der jungen Partei in Richtung national-konservativ will sie nicht beobachten. "Einen Rechtsruck gibt es nicht", behauptete Petry.
Vor allem die Interviews des brandenburgischen Fraktionschefs, Alexander Gauland, hatten immer wieder für viel Ärger im Vorstand gesorgt. Er hatte zunächst die Pegida-Organisatoren in Dresden offen umarmt, während Lucke versuchte, mehr Distanz zu halten.
Gauland hatte kurz vor dem Parteitag mit der Forderung neuen Wirbel ausgelöst, die Zuwanderung aus dem Nahen Osten zu begrenzen. "Wir sollten eine Einwanderung von Menschen, die unserer kulturellen Tradition völlig fremd sind, nicht weiter fördern, ja, wir sollten sie verhindern", hatte er verlangt.
Petry appellierte an die Partei-Prominenz, künftig wieder mit einer Stimme zu sprechen und nicht in der Presse übereinander herzufallen. "Auch der Bundesvorstand muss sich diese Lektion hinter die Ohren schreiben", sagte die AfD-Vize. Petry teilte außerdem scharf gegen die anderen Parteien aus und geißelte die Euro-Rettungspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Die Banken-Union ist nicht mehr als ein Giftcocktail und gleichzeitig mutiert die EZB zur politischen Bad Bank".
Im Zentrum des dreitägigen Parteitages wird am Samstag die Diskussion um eine neue Satzung für die Alternative stehen. An die Stelle der bislang drei gleichrangigen Sprecher soll von Dezember an ein alleiniger Vorsitzender treten, der von einem Generalsekretär unterstützt wird. Das dritte Bundestreffen könnte mit 2.200 erwarteten Teilnehmern das größte in der Geschichte der Bundesrepublik werden. Für den morgigen Samstag rechnet die Polizei mit 5.000 Gegendemonstranten.
Kontakt zum Autor: christian.grimm@wsj.com
DJG/chg/ros
(END) Dow Jones Newswires
January 30, 2015 14:04 ET (19:04 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 04 PM EST 01-30-15
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!