Prognose angehoben 05.11.2015 18:11:00

adidas nach starkem dritten Quartal zurück in Rekordspur

Ein zuversichtlicherer Blick in die Zukunft hat den Aktien von adidas am Donnerstag kräftig Schwung verliehen. Starke Geschäftszahlen, vor allem mit Blick auf die namensgleiche Kernmarke, untermauerten die vom Management des größten europäischen Sportartikelherstellers angehobenen Jahresziele sowie den Optimismus, 2016 neue Rekorde aufzustellen.

Die Papiere lagen mit einem Gewinn von 8,61 Prozent auf 89,21 Euro zum Handelsschluss an der Spitze im DAX. Im Tagesverlauf erreichten sie mit 89,77 Euro den höchsten Stand seit Anfang 2014.

Auch wegen eines starken Wachstums bei der Hausmarke adidas und einer robusten Entwicklung bei der Tochter Reebok hob der Konzern am Donnerstag seinen Ausblick für das laufende Jahr an.

Bei der Golftochter Taylormade, die schwer daran zu knabbern hat, dass weniger Menschen Golf spielen, lief es im dritten Quartal ebenfalls wieder besser. Allerdings muss die Sparte weiter umgebaut werden. 14 Prozent der knapp 1.500 Stellen weltweit sollen bis Jahresende wegfallen, kündigte adidas an.

Die Börse reagierte auf die Nachrichten erfreut. Im frühen Handel legte die Aktie um vier Prozent zu. Im dritten Quartal schnitt der Konzern besser ab als gedacht. Einige Analysten hatten schon damit gerechnet, dass adidas seine Prognosen anheben könnte.

"ZIELLINIE SCHNELLER REICHT ALS ERWARTET"

adidasVorstandschef Herbert Hainer zeigte sich zufrieden: Wegen der guten Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten erreiche adidas die Ziellinie für 2015 nun schneller als erwartet, sagte er laut Mitteilung. Der bereinigte Gewinn aus fortgeführtem Geschäft soll nun im Gesamtjahr um rund 10 Prozent zulegen. Der Umsatz dürfte währungsbereinigt im hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Bislang hatte adidas mit einem Gewinnzuwachs von sieben bis zehn Prozent und einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet.

adidas hatte Gas geben müssen, nachdem der Konzern im vergangenen Jahr weiter hinter die Konkurrenz zurückgefallen war und den Geschmack der Konsumenten nicht immer getroffen hatte. Die neue Strategie trägt Hainer zufolge bereits erste Früchte: "Die starke Dynamik von adidas und Reebok weltweit zeigt eindrucksvoll, dass unsere Produkte und unser Marketing sehr gut bei den Zielgruppen ankommen, sowohl im Lifestyle- als auch im Performance-Bereich", sagte er.

ZWEISTELLIGE ZUWÄCHSE IM DRITTEN QUARTAL

Im dritten Quartal wuchs der Konzern bei den wichtigsten Kennzahlen zweistellig. Die Erlöse kletterten um 17,7 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro und das Betriebsergebnis stieg um 26,5 Prozent auf 505 Millionen Euro. Unter dem Strich legte der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn um 10,4 Prozent auf 311 Millionen Euro zu.

Wichtigster Markt für die Franken ist weiterhin Westeuropa. Aber auch in Nordamerika zogen die Umsätze begünstigt durch den starken US-Dollar um mehr als ein Viertel an. Die sich abschwächende Konjunktur Chinas scheint hingegen noch nicht auf die Sportartikelindustrie durchzuschlagen. Nach Nike berichtete nun auch adidas von starken Umsätzen in dem Land. Im dritten Quartal wuchs der Konzern hier um mehr als 35 Prozent. In Lateinamerika waren es knapp 15 Prozent. Nach unten zeigte die Umsatzkurve weiterhin in Russland, wo adidas wegen der Krise in dem Land Läden schloss.

STELLENABBAU IM GOLFGESCHÄFT

Die Golftochter Taylormade konnte ihren Umsatz wieder steigern. Dennoch fasst der Konzern nach und streicht Arbeitsplätze. Der Abbau soll das vierte Quartal mit einem niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belasten. adidas war vom Einbruch des weltweiten Golfmarktes als Marktführer besonders in Mitleidenschaft gezogen worden und hatte das Golf-Geschäft daher im Sommer auf den Prüfstand gestellt.

"Die Investitionen in unsere Marken sowie eine schlankere Golforganisation werden im nächsten Jahr einen unmittelbaren und positiven Einfluss auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung haben", sagte Hainer. Der Konzern sei für die kommenden Jahre gut aufgestellt. adidas hatte bereits angekündigt, dass der Umsatz bis 2020 pro Jahr währungsbereinigt im hohen einstelligen Bereich wachsen und der Gewinn um etwa 15 Prozent pro Jahr zulegen soll.

/she/stb

HERZOGENAURACH (dpa-AFX)

Weitere Links:

Analysen zu adidasmehr Analysen

20.12.24 adidas Overweight JP Morgan Chase & Co.
12.12.24 adidas Outperform RBC Capital Markets
11.12.24 adidas Buy UBS AG
09.12.24 adidas Outperform RBC Capital Markets
02.12.24 adidas Overweight JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

adidas 232,60 -1,19% adidas