Abschreibungen belasten 05.03.2014 09:22:37

adidas mit Verlust im vierten Quartal

Dem Sportartikelhersteller adidas macht der Währungsverfall in wichtigen Wachstumsmärkten wie auch reifen Ländern zu schaffen. Zum ersten Mal seit Jahren mussten die erfolgsverwöhnten Herzogenauracher 2013 deswegen einen Umsatzrückgang hinnehmen. Auch sonst verlief das Geschäftsjahr eher durchwachsen. Besserung ist dabei nicht in Sicht. Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich adidas trotz der anstehenden Fußballweltmeisterschaft in Brasilien eher zurückhaltend. Denn die Währungsproblematik wird anhalten und die Geschäftsergebnisse belasten. Die Aktie gibt daher zu Beginn des Handels deutlich nach. Sie verliert 2,1 Prozent auf 81,65 Euro und ist der schwächste Wert im DAX.

Der Ausblick für 2014 fiel schwächer aus als von Marktbeobachtern erhofft. adidas erwartet einen Konzerngewinn von 830 bis 930 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte die Nummer Zwei der Branche hinter dem US-Konzern Nike noch ein bereinigtes Nettoergebnis von 839 Millionen Euro erzielt. Die relativ breite Prognosespanne spiegelt dabei die Unsicherheit der Entwicklung wieder. Im schlechtesten Falle würde dies jedoch sogar einen Ergebnisrückgang bedeuten - und dies in einem Jahr, in dem durch die Fußball-WM eigentlich die Kassen klingeln sollten. Analysten hatten jedenfalls mit deutlich mehr gerechnet - die Konsensschätzung lag bei rund einer Milliarde Euro.

Der Umsatz soll währungsbereinigt im hohen einstelligen Bereich wachsen. Damit bestätigte adidas die im Dezember abgegebene Prognose. Im vergangenen Jahr hatte adidas erheblich mit der Schwäche vieler wichtiger Währungen im Vergleich zum Euro zu kämpfen gehabt. Bereits im zweiten Quartal hatte der Konzern deswegen die Umsatzprognose gesenkt. Im September folgte dann die zweite Rücknahme des Ausblicks. Die weitere Abwertung der Währungen in Russland, Japan, Brasilien, Argentinien, der Türkei und Australien im Jahresverlauf hatte das Problem weiter verschärft.

Gerade in den Schwellenländern war adidas in der Vergangenheit mit zweistelligen Raten gewachsen. Schwächen in Westeuropa konnten so leicht ausgeglichen werden. Doch der Boom ist erst einmal vorüber. So kühlt sich das Wachstumstempo in Ländern wie China, Russland, Brasilien oder der Türkei ab, weil die US-Notenbank die Geldpolitik langsam wieder strafft. Deswegen wurden vermehrt Gelder aus den Schwellenländern abgezogen und in den USA investiert. Das setzt die Währungen der betroffenen Länder unter Druck. Politische Krisen, wie aktuell in der Ukraine, sorgen für eine weitere Verunsicherung.

2013 sank der Umsatz um 2,6 Prozent auf rund 14,5 Milliarden Euro. Währungsbereinigt erzielte adidas ein kleines Plus von drei Prozent, was im Rahmen der gesenkten Prognosen lag. Dabei konnten alle Regionen mit Ausnahme von Westeuropa zulegen. Dabei lag das Wachstum in vielen Schwellenländern nicht mehr so hoch wie noch in den vergangenen Jahren. So etwa in China, in dem die Erlöse währungsbereinigt um sieben Prozent zunahmen. Hier hatte adidas in der vergangenen Jahren zweistellige Wachstumsraten erzielt.

Für weitere Kratzer in der Bilanz sorgten zwischenzeitliche Vertriebsprobleme in Russland sowie schlussendlich Abschreibungen in Spanien und Nordamerika im vierten Quartal von 52 Millionen Euro, die für einen Nettoverlust im vierten Quartal sorgten.

Bereinigt um die Abschreibungen erzielte adidas im vergangenen Jahr ein Betriebsergebnis von knapp 1,3 Milliarden Euro, ein Plus von 5,8 Prozent. Den Anstieg verdankte das Unternehmen einem wachsenden Anteil an höhermargigen Geschäften wie etwa dem eigenen Einzelhandel und geringeren Kosten. Die Dividende will adidas um 12 Prozent erhöhen und schlägt eine Zahlung von 1,50 Euro je Aktie vor.

   DJG/nas/cbr

   Dow Jones Newswires

Von Natali Schwab

HERZOGENAURACH

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