Nach schwachem Quartal |
07.11.2013 12:41:35
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adidas hofft auf starken Jahresendspurt
adidas hatte die Märkte bereits im September vorgewarnt. Die damals gesenkte Gesamtjahresprognose bestätigte der Konzern jetzt. Demnach soll der Umsatz währungsbereinigt im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen und der Nettogewinn auf 820 bis 850 Millionen Euro steigen. adidas setzt darauf, dass sich die Geschäftslage im vierten Quartal wieder bessert. Dann starten unter anderem die Auslieferungen für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien.
Europas größter Sportartikelhersteller adidas hat im dritten Quartal mit heftigem Gegenwind zu kämpfen gehabt. Der starke Euro, Vertriebsprobleme in Russland sowie ein schwaches Golfgeschäft setzten der weltweiten Nummer zwei nach Nike Wie der Konzern mitteilte, sank der Umsatz im dritten Quartal um sieben Prozent auf 3,88 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatten die Olympischen Sommerspiele das Geschäft belebt. Währungseffekte herausgerechnet blieben die Erlöse stabil. Zuletzt hatten Währungen wie der russische Rubel, der argentinische Peso oder der brasilianische Real im Vergleich zur europäischen Gemeinschaftswährung deutlich an Wert verloren. Da adidas außerhalb der Eurozone stark vertreten ist, trifft das den Konzern empfindlich. adidas sichert sich in erster Linie gegen Schwankungen beim US-Dollar ab. Aber auch hier hätten sich die Konditionen im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert, erklärte Finanzchef Robin Stalker. In den ersten neun Monaten hatte der Konzern aufgrund der Währungseffekte eine halbe Milliarde Euro weniger in der Bilanz. Auch mit dem Gewinn ging es im Quartal bergab. Das Betriebsergebnis verringerte sich um 6,1 Prozent auf 463 Millionen Euro und der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn um 8 Prozent auf 316 Millionen Euro. Seine Bruttomarge konnte der Konzern hingegen verbessern. Ein Grund dafür ist, dass der Konzern den Einzelhandel zunehmend selbst in die Hand nimmt. adidas hatte aber auch mit hausgemachten Problemen zu kämpfen. Bei der Umstellung auf ein neues Vertriebszentrum in der Nähe von Moskau geriet die Auslieferung neuer Waren kurzzeitig ins Stocken. Russland ist einer der wichtigsten Einzelmärkte für adidas, allerdings hatte sich die Konsumstimmung in dem Land zuletzt abgekühlt. Auch bei der Golftochter TaylorMade läuft es derzeit nicht rund. Die Golfsaison kam wetterbedingt spät in Gang, dadurch wurden weniger Runden gespielt und adidas musste die Lagerbestände abbauen.
Um knapp 16 Prozent gingen die Golfumsätze auf währungsbereinigter Basis zurück. Das Gesamtgeschäft in Nordamerika wurde entsprechend in Mitleidenschaft gezogen. Auch in Westeuropa lief es angesichts der Wirtschaftskrise schlechter. Aber auch der US-Konzern Nike ist den Franken auf den Fersen und konnte deren Vorsprung in Europa zuletzt verkleinern. Mit neuen Produkten rund um die Themen Fußball und Laufen will adidas die Amerikaner hierzulande auf Abstand halten. "Wir haben genügend Munition, um zurückzuschlagen", sagte Vorstandschef Herbert Hainer.
Zulegen konnte adidas hingegen in Lateinamerika und Asien. Entspannt hat sich zudem die Lage bei der Tochter Reebok. Nach langer Durststrecke stiegen die bereinigten Erlöse um fast 5 Prozent. Reebok wird auf Fitness ausgerichtet und soll auch im Gesamtjahr wachsen, versicherte Hainer. Derzeit eröffnet Reebok nun auch eigene Fitnessläden.
Seine kürzlich gesenkte Gesamtjahresprognose bestätigte der Konzern. Demnach soll der Umsatz währungsbereinigt im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen und der Nettogewinn auf 820 bis 850 Millionen Euro steigen. Das wären aber noch immer Rekordergebnisse. adidas setzt darauf, dass sich die Geschäftslage im vierten Quartal wieder bessert. Bei der Lösung der Probleme in Russland mache adidas Fortschritte, sagte Hainer. Auch bei der Sparte Golf erwarte er wieder ein solides Quartal.
/she/stb
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