Weiter kein 2020er-Ziel |
06.08.2020 17:51:38
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adidas-Aktie sehr freundlich: Betriebsgewinn im dritten Quartal erwartet
Der Konzern rechnet damit, dass der Umsatz in den drei Monaten bis Ende September nicht mehr so stark einbricht wie zuletzt. Rorsted zufolge sind derzeit wieder gut 90 Prozent aller Läden geöffnet. Probleme gibt es jedoch weiter in Nord- und Südamerika, verkürzte Betriebszeiten sowie ein niedrigeres Kundenaufkommen belasteten die Entwicklung zudem weiterhin. Insgesamt geht das Management von einem Rückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich aus.
Die Erholung wird sich deutlich auf die Ergebnisse niederschlagen. Nach einem Verlust im zweiten Quartal strebt adidas wieder Gewinne an: Der Konzern rechnet im dritten Quartal mit einem Betriebsgewinn zwischen 600 und 700 Millionen Euro - das wäre rund eine Milliarde Euro mehr als in den drei Monaten zuvor. Die Prognose steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass sich die Pandemie nicht wieder verschärft. So tobt die Pandemie in den USA, und auch in Europa war es zuletzt wieder vermehrt regional zu einem Anstieg der Fallzahlen gekommen. Wegen der nach wie vor hohen Unsicherheit durch die Corona-Pandemie hält das Management weiter keinen Ausblick für das Gesamtjahr für möglich.
Im zweiten Quartal brach der Umsatz um 35 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro ein. Besonders stark waren die Rückgänge in Südamerika und den Schwellenländern. Aber auch in Europa (minus 40 Prozent) und Nordamerika (minus 38 Prozent) verzeichnete adidas herbe Einbußen. In China erholten sich dagegen die Umsätze seit April und blieben insgesamt stabil. Starkes Wachstum verzeichnete adidas im E-Commerce, konnte damit aber die Verluste im stationären Handel nicht ausgleichen. Im operativen Geschäft verbuchte das Unternehmen einen Verlust von 333 Millionen Euro - nach einem Gewinn von 643 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Im fortgeführten Geschäft stand unter dem Strich ein Verlust von 306 Millionen Euro.
Neben den niedrigeren Umsätzen belasteten dabei auch höhere Rabatte, zudem musste adidas Abschreibungen auf Vorräte sowie auf das Einzelhandelsgeschäft vornehmen. Die Lagerbestände schwollen dabei an - hier sieht adidas jedoch den Höhepunkt erreicht und geht von einer Normalisierung der Situation bis zum Jahresende aus.
Finanziell steht das Unternehmen solide da: So konnte adidas zum Ende Quartals auf flüssige Mittel von gut 2 Milliarden Euro blicken. Dazu eröffnete sich adidas den Zugang zum Kapitalmarkt. So erhielt das Unternehmen erstmals Bewertungen der großen Ratingagenturen S&P und Moody?s. Mit Benotungen im Investmentgrade-Bereich (S&P: A+, Moody's: A2) ist adidas eigenen Angaben zufolge eines der am besten bewerteten Unternehmen sowohl in Deutschland als auch in der globalen Sportartikelbranche.
So reagiert die adidas-Aktie
Bei den Aktionären sind die am Donnerstag vorgelegten Quartalszahlen gut angekommen. Der Sportartikelkonzern überzeugte mit dem erzielten Umsatz und der Aussage, im dritten Jahresviertel einen Betriebsgewinn erzielen zu wollen. Bis zum Handelsende kletterte die adidas-Aktie via XETRA um 1,88 Prozent auf 244,30 Euro. In der Spitze wurden die Papiere sogar erstmals seit Mitte Juni wieder zu 250 Euro gehandelt.
Herbert Sturm von der DZ Bank lobte in einer ersten Reaktion einen "starken Ausblick" als Stütze für die positive Kursreaktion. Konzernchef Kasper Rorsted machte nach einem erwartet coronabedingt schwachen zweiten Quartal wieder Hoffnung auf wieder bessere Zeiten. Auch das zweite Quartal wurde derweil von Experten als besser als befürchtet bezeichnet, was den Umsatz, die Marge und das bereinigte operative Ergebnis betrifft.
/zb/stk
HERZOGENAURACH (dpa-AFX)
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