Medienberichte bestätigt |
11.11.2019 13:03:00
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adidas-Aktie schwächer: adidas stellt Speed-Factorys in Ansbach und Atlanta ein
adidas lasse ohnehin zu großen Teilen in Asien produzieren, sagte Konzernsprecher Jan Runau am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Es habe sich herausgestellt, dass es sinnvoller sei, auch die Produktion der Speed-Factorys dort zu konzentrieren, wo das Know-how und die Lieferanten säßen. Dafür seien weniger finanzielle als vielmehr organisatorische Gründe verantwortlich. Der Versuch, die technologisch hochwertige Produktion von Sportartikeln wieder stärker nach Deutschland zu holen, sei an dieser Stelle nicht geglückt.
Asien habe technologisch schneller aufgeholt, als das 2016 absehbar gewesen sei. Die in den vergangenen Jahren gewonnenen Erkenntnisse sollen nun nach Asien transferiert werden. "Wir haben in Ansbach einiges gelernt", sagte Runau. Bei asiatischen Zulieferern sollen künftig neben Schuhen auch weitere Artikel aus dem adidas-Sortiment mit Speed-Factory-Technologie hergestellt werden.
Das Werk in Ansbach sei auf 500 000 Paar Schuhe ausgelegt gewesen und habe nicht an seiner Kapazitätsgrenze gearbeitet, sagte Runau. Bis spätestens April kommenden Jahres soll es nicht mehr wie bisher genutzt werden. Insgesamt lässt adidas pro Jahr 400 Millionen Paar Schuhe herstellen.
Die hoch automatisierte Speed-Factory, deren Fertigung zum großen Teil auf Roboter setzt, war geschaffen worden, um möglichst schnell auf neue Trends vor allem in der Laufschuh-Technologie und -mode reagieren zu können. So wurden etwa auf ein Ereignis bezogene Kleinserien gefertigt - Fußballschuhe ausschließlich zu einer Weltmeisterschaft oder zum Super-Bowl-Finale beim American Football. 2018 hatte die adidas für die Idee der Speed-Factory noch den Deutschen Innovationspreis gewonnen.
In Ansbach und Atlanta hatte adidas das Projekt gemeinsam mit dem Zulieferer Oechsler AG betrieben. Die technologische Zusammenarbeit solle fortgesetzt werden. In dem Werk sollen unter anderem weiterhin im 4D-Druck Schuhsohlen gefertigt werden.
Oechsler bedauerte die Entscheidung, die in der Speed-Factory gefertigten Produkte künftig in Asien herstellen zu wollen. Das Unternehmen, das eigentlich aus der Auto-Zuliefererbranche kommt, wollte sich mit den Sportschuhen stärker vom derzeit schwierigen Automotive-Sektor lösen. Man habe dennoch wertvolle Kenntnisse gewonnen, die künftig auch in andere Geschäftsbereiche einfließen könnten, betonte Vorstandsvorsitzender Claudius Kozlik.
adidas-Aktien gaben im frühen XETRA-Handel am Montag 0,50 Prozent ab auf 270,65 Euro. Mittags stehen sie noch 0,35 Prozent tiefer.
/dm/DP/jha
HERZOGENAURACH (dpa-AFX)
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