Gewinnzone 10.03.2021 15:50:00

Addiko Bank schrieb im Gesamtjahr 2020 wieder schwarzen Zahlen - Aktie verteuert sich

Addiko Bank schrieb im Gesamtjahr 2020 wieder schwarzen Zahlen - Aktie verteuert sich

Unterm Strich stand ein Nettogewinn von plus 1,4 Mio. Euro, nachdem nach neun Monaten noch ein Minus verbucht worden war. Im Jahr 2019 hatte das Institut noch einen Gewinn von 35,1 Mio. Euro geschrieben. Im Coronajahr lasteten jedoch deutlich gestiegene Risikokosten auf dem Ergebnis, teilte die Addiko Bank am Mittwoch mit. Eine Dividende für die Aktionäre soll es dennoch geben.

Bei der Hauptversammlung am 26. April soll für die Jahre 2019 und 2020 insgesamt eine Dividende von 46,6 Mio. Euro vorgeschlagen werden, das entspricht 2,39 Euro pro Aktie. Darin ist auch die bereits kommunizierte Dividende für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe von 40 Mio. Euro enthalten.

Die Ausschüttung soll wegen der Einschränkungen seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) in Tranchen erfolgen. Für die erste, unbedingte Tranche sind 7 Mio. Euro bzw. 0,36 Euro pro Aktie reserviert. Diese kann bereits kurz nach der Hauptversammlung ausgeschüttet werden. Die zweite, bedingte Tranche beläuft sich auf 39,6 Mio. Euro bzw. 2,03 Euro je Titel und kann erst dann ausgezahlt werden, wenn die EZB ihre Empfehlung, keine oder nur sehr geringe Dividenden auszuschütten, nicht über September 2021 hinaus verlängert.

Dass im Geschäftsjahr 2020 doch noch ein Gewinn erzielt werden konnte, war an den Märkten nicht erwartet worden, sagte der Bankchef Csongor N?meth am Mittwoch bei der Präsentation der Zahlen. Daher sei er "unglaublich stolz", dass ein positives Ergebnis geliefert werden konnte. Unterstützt worden sei das Ergebnis vor allem von der wirtschaftlichen Erholung im zweiten Halbjahr und von einem gleichzeitigen Anstieg der Neugeschäftsaktivitäten. Nach einem Verlust im Halbjahr von 12,2 Mio. Euro, konnte das Minus im dritten Quartal bereits auf 6,4 Mio. Euro eingegrenzt werden. Im vierten Quartal schrieb die Bank dann einen Gewinn von plus 7,8 Mio. Euro.

Der größte Belastungsfaktor für die Bank waren 2020 - wie in der gesamten Branche - die Kreditrisikovorsorgen. Bis zum Ende des Jahres stiegen diese wegen der Unsicherheiten rund um die Pandemie auf 48,4 Mio. Euro an. Für das laufende Jahr rechnet die Bank wieder mit etwas niedrigeren Kreditrisikokosten, konkret wird mit einer Quote von unter 1 Prozent auf durchschnittliche Kredite und Forderungen an Kunden gerechnet. Aktuell liegt die Quote bei 1,35 Prozent. Man habe bei der Bildung von Vorsorgen im Vorjahr einen sehr vorsichtigen Ansatz verfolgt. "Es ist besser, den Regenschirm dann zu kaufen, wenn er am Markt verfügbar ist, als erst dann, wenn starker Regen fällt", sagte N?meth.

Zufrieden zeigte sich der CEO auch mit dem operativen Geschäft der Bank. Die operativen Kosten konnten 2020 von 189,1 Mio. Euro auf 169,7 Mio. Euro reduziert werden. Das operative Ergebnis vor Kreditrisikokosten stieg zudem auf 54,7 Mio. Euro an, von 35,2 Mio. Euro im Vorjahr. 2020 nahm das Unternehmen allerdings Änderungen in der Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung vor, gemäß der neuen Struktur stieg das operative Ergebnis von 54,6 Mio. auf 62,8 Mio. Euro. Die Kapitalausstattung konnte indessen verbessert werden. Die harte Kernkapitalquote (CET1) lag bei 20,3 Prozent, nach 17,7 Prozent Ende 2019.

Neben leicht rückläufigen Risikovorsorgen rechnet die Bank für 2021 mit Bruttokundenforderungen in Höhe von rund 3,5 Mrd. Euro und einem Nettobankergebnis auf dem Niveau des Vorjahres (2020: 234,5 Mio. Euro). Die Kosten dürften wegen höherer Ausgaben für Regulierung wieder leicht ansteigen. Seit Oktober 2020 steht die Bank unter der direkten Aufsicht der EZB, heuer kommt ein "Asset Quality Review" auf die Bank zu. Darüber hinaus werde das Jahr jedoch weiterhin stark von der Coronakrise bestimmt sein.

Die Addiko Gruppe hat sechs Tochterbanken in Kroatien, Slowenien, Bosnien & Herzegowina (zwei Banken), Serbien und Montenegro mit 168 Filialen und rund 800.000 Kunden. Die Addiko Bank ist aus dem Südosteuropageschäft der früheren Hypo Alpe Adria hervorgegangen. Seit 2019 notiert die Bank an der Wiener Börse.

Aktuell notiert das Papier hier 8,21 Prozent im Plus und kostet damit 11,60 Euro.

(APA)

Weitere Links:


Bildquelle: BalkansCat / Shutterstock.com

Analysen zu Addiko Bankmehr Analysen

06.10.23 Addiko Bank accumulate Erste Group Bank
28.01.22 Addiko Bank accumulate Erste Group Bank
28.01.22 Addiko Bank accumulate Erste Group Bank
26.11.21 Addiko Bank accumulate Erste Group Bank
19.08.21 Addiko Bank neutral Erste Group Bank
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Addiko Bank 18,35 1,94% Addiko Bank