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07.06.2024 17:51:00
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Addiko Bank-Aktie tiefer: NLB macht Übernahmeangebot für Addiko Bank
In dem Übernahmeangebot, das auf der NLB-Seite und auch von der österreichischen Übernahmekommission veröffentlicht wurde, legte die NLB eine Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent der Addiko-Aktien fest. Der NLB-Vorstand plant für Montag eine Online-Präsentation des Angebots.
Sloweniens größte Bankengruppe, die eine Angebotsabsicht für die Addiko Bank am 15. Mai verkündete, konkurriert mit zwei serbischen Rivalen, der Agri Europe Cyprus, die dem serbischen Geschäftsmann Miodrag Kostic zugerechnet wird, und der serbischen Alta Pay um die Bank mit Sitz in Wien. Die slowenische Wirtschaftszeitung "Finance" schließt daher nicht aus, dass der jetzige Angebotspreis noch weiter angehoben wird müssen. Bei dem jetzigen Preis von 20 Euro je Aktie würde eine komplette Übernahme 390 Mio. Euro kosten.
Die Agri Europe Cyprus, die bereits rund 10 Prozent an der Addiko hält, möchte mit einem Teilangebot noch ein Aktienpaket von bis zu 17 Prozent erwerben. Sie bietet 16,24 Euro je Aktie an, das Angebot läuft am 25. Juli aus.
Bei der Alta Pay herrscht indessen Unklarheit über die genauen Anteilsverhältnisse. Nach einer verspäteten Beteiligungsmeldung Ende Mai wurde der Anteil inklusive aller Optionsverträge, die die Alta Pay mit anderen Aktionären der Addiko Bank hat, auf über 30 Prozent (insgesamt 36,46 Prozent) geschätzt. Kurz darauf wurde jedoch bekannt, dass die Alta Pay einen Teil bereits wieder weitergereicht habe - und zwar an die ebenfalls serbische Diplomat Pay D.O.O. - und damit ihr Anteil wieder unter 30 Prozent fallen würde.
Bei einer Überschreitung der 30-Prozent-Marke des Aktienanteils kann rechtlich die Pflicht zur Angebotslegung ausgelöst werden. Der Abschluss der Optionsverträge alleine führt allerdings nicht zwingend zu einer Angebotspflicht. Laut Übernahmekommission ist dafür vor allem entscheidend, wer genau über die Stimmrechte verfügt und diese ausübt. Bisher hat Alta Pay noch kein Übernahmeangebot für die Addiko Bank gelegt.
Die NLB-Gruppe ist in Slowenien, Nordmazedonien, Bosnien und Herzegowina, im Kosovo, in Montenegro und in Serbien tätig. Sie hat 2,9 Millionen Kunden, fast 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 408 Filialen. Ende März belief sich die Bilanzsumme der Gruppe auf knapp über 26 Mrd. Euro.
Mit der Übernahme der Addiko Bank würde die NLB auf den kroatischen Markt eintreten können. Kroatien ist das einzige Land in der Region, in dem die NLB noch nicht vertreten ist, was auf der slowenischen Seite einer politischen Blockade vonseiten Kroatiens zugeschrieben wird. Die Großbank versucht seit vielen Jahren, in diesen Markt einzutreten, konnte dies jedoch aufgrund der Streitigkeiten zwischen Slowenien und Kroatien nach dem Zerfall Jugoslawiens und der Schulden der kroatischen Niederlassung ihrer Vorgängerin, der einstigen Ljubljanska Banka, bei kroatischen Sparern nicht tun.
Im Wiener Handel verlor die Addiko Bank-Aktie letztlich 0,5 Prozent auf 20,10 Euro.nr/phs/cs
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