14.12.2012 14:28:31

ABB greift in seiner Stromsparte durch

   Von John Revill und Marta Falconi

   ZÜRICH--Der Siemens-Konkurrent ABB plant Einschnitte in der Energiesparte, um profitabler zu werden. Der schweizerische Industriekonzern will das in der Sparte Power Systems angesiedelte Projektmanagement einstellen. Damit opfert ABB Erlöse zugunsten einer verbesserten Profitabilität und Rendite für die Aktionäre. Die strategische Neuorientierung kostet zunächst einmal. Im laufenden vierten Quartal dürften sich die Belastungen einschließlich der Restrukturierung auf 350 Millionen Euro belaufen, wie die ABB Ltd mitteilte.

   Auch andere Branchenschwergewichte stellen sich derzeit neu auf. Die Siemens AG kündigte vor wenigen Tagen an, bis 2014 rund 8 Prozent der Stellen im Energieübertragungsgeschäft zu streichen. Die Maßnahme ist Teil des Paketes, mit dem 6 Milliarden Euro gespart werden sollen.

   Die Sparte Power Systems, die Kraftwerke und Stromnetze baut, ist die drittgrößte des Zürcher Konzerns und erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von 1,85 Milliarden US-Dollar. Allerdings hat der Bereich zu kämpfen, um seine Profitabilitätsziele zu erreichen. Bei vielen Projekten ist ABB Leadmanager und vergibt Aufträge an Subunternehmen. Wenn am Ende dann aber oft weniger als 30 Prozent der Bauteile von ABB selbst kommen, liegt die Gewinnmarge letztlich unter der konzerneigenen Zielspanne.

   "Es gab beträchtliche Investitionen in Produktionskapazität, in Kabel, in Software, um das Wertschöpfungspotenzial von Power Systems zu steigern, aber Power Systems hat nicht die Renditen geliefert", sagte ABB-Chef Joe Hogan. "Das muss sich ändern."

   Mit stärkerem Wettbewerb in der Branche habe die Entscheidung zum Ausstieg aus dem Projektmanagement nichts zu tun. ABB sehe einen "wirklich guten" langfristigen Trend in dem Geschäft. Vielmehr fehle dem Konzern das nötige Management und die Mitarbeiter, um Projekte in neuen Märkten rechtzeitig und im Rahmen des Budgets zu liefern, ebenso wie an Produkten, die einen höheren Absatz garantierten.

   Der Zürcher Konzern will sich hier zunächst aus zehn Ländern zurückziehen, darunter Nigeria, die Philippinen und die Tschechische Republik. Dies sei der erste Schritt, um langfristig ganz aus dem Projektmanagement auszusteigen, sagte Hogan.

   Analysten werteten den Schritt des Schweizer als positiv. "Die Performance der Sparte Power Systems war volatil und unvorhersehbar" sagte Helvea-Analyst Stefan Gächter.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/sha/mgo

   (END) Dow Jones Newswires

   December 14, 2012 07:58 ET (12:58 GMT)

   Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 58 AM EST 12-14-12

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Mitsubishi Heavy Industries Ltd.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

ABB Ltd. (Asea Brown Boveri Ltd.) (Spons. ADRS) 51,42 -0,43% ABB Ltd. (Asea Brown Boveri Ltd.) (Spons. ADRS)
Hitachi Ltd. 23,45 -3,93% Hitachi Ltd.
Mitsubishi Heavy Industries Ltd. 13,46 -3,47% Mitsubishi Heavy Industries Ltd.
Siemens AG 187,64 -1,01% Siemens AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 732,99 -1,19%
STOXX 50 4 215,06 -2,45%
EURO STOXX 50 4 819,60 -1,22%
NIKKEI 225 38 701,90 -0,29%
EURO STOXX Technology 1 064,00 -2,84%
Prime All Share 7 649,13 -1,12%
HDAX 10 305,24 -1,13%
CDAX 1 682,53 -1,07%
DivDAX 182,40 -0,68%
NYSE International 100 7 657,51 0,22%
EURO STOXX 496,68 -1,11%
DivDAX 463,12 -0,68%