Dividende erhöht |
23.02.2017 09:27:52
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Aareal Bank kommt gut durchs Jahr
Hermann J. Merkens, Vorstandsvorsitzender der Aareal Bank, erklärte, man sei "mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden." Ohne Einbeziehung von Sondereffekten habe die Aareal Bank Gruppe trotz des weiterhin anspruchsvollen Umfelds 2016 ihr bisher bestes operatives Ergebnis erzielt, so Merkens weiter und fügte an: "Im abgelaufenen Jahr hat sich bereits klar gezeigt, dass unsere Strategie greift. 2017 werden wir die Schlagzahl bei der Transformation des Unternehmens weiter erhöhen - auch wenn damit verbundene Zukunftsinvestitionen und Strukturmaßnahmen unser Ergebnis belasten könnten." Die Aareal Bank baut derzeit das Dienstleistungsgeschäft aus, damit das Geschäft künftig weniger unter den Niedrigzinsen leidet.
Zinsüberschuss sinkt wegen Porfolioabbau
Im vergangenen Jahr rutschte der Zinsüberschuss auf 701 Millionen Euro von vorher 781 Millionen Euro im Vorjahr ab. Geschuldet war der Rückgang vor allem dem planmäßigen Abbau nicht zum Kerngeschäft gerechneter Bereiche und einem positiven Vorjahreseffekt aus vorzeitigen Rückzahlungen. Das rückläufige Zinsergebnis sei aber durch ein gestiegenes Provisionsergebnis, geringere Risikokosten und ein erhöhtes Ergebnis aus Finanzanlagen kompensiert worden, erklärte die Bank weiter. So verbesserte sich die Eigenkapitalrendite vor Steuern auf 13,2 Prozent von einem bereinigten Vorjahreswert von 12,1 Prozent. Das den Stammaktionären zugeordnete Konzernergebnis betrug im vergangenen Jahr 199 Millionen Euro nach bereinigt 189 Millionen Euro im Vorjahr. Im Schlussquartal lag das Ergebnis bei 33 Millionen Euro.
Das Betriebsergebnis lag bei 366 Millionen Euro. Das war ein Anstieg von 14,4 Prozent gegenüber dem um den Buchgewinn von 150 Millionen Euro aus dem Erwerb der Westdeutschen ImmobilienBank (WestImmo) bereinigten Vorjahreswert von 320 Millionen Euro. Das Ergebnis lag damit innerhalb der im November auf 360 bis 380 Millionen erhöhten Konzernprognose. Bei der Aareal Bank sind die Ergebnisse des vergangenen Jahres durch Sondereffekte verzerrt worden. Unbereinigt ist das Konzernbetriebsergebnis um 22 Prozent gesunken.
Analysten hatten bei der Bank mit Sitz in Wiesbaden mit einem bereinigten Konzernbetriebsergebnis von 366 Millionen Euro, einem Zinsüberschuss von 705 Millionen Euro und einer Risikovorsorge von 99 Millionen Euro gerechnet.
Beim Ergebnis aus Finanzanlagen berichtete die Aareal Bank plus 67 Millionen nach minus 17 Millionen Euro im Vorjahr. Davon entfielen 61 Millionen Euro auf den Verkauf sämtlicher Anteile der hundertprozentigen Konzerngesellschaft Aqvatrium und 5 Millionen Euro auf dem Verkauf eines Restbestands an Asset-Backed Securities. Die Aareal Bank ist weiterhin solide kapitalisiert: Die Kernkapitalquote (Tier 1) lag per 31. Dezember 2016 bei 19,9 Prozent (Vorjahr: 17,2 Prozent). Die harte Kernkapitalquote (CET 1) würde nach Vollumsetzung von Basel 3 15,7 Prozent (Vorjahr: 13,1 Prozent) betragen.
Strukturierte Immobilienfinanzierungen mit Rückgang bei Neugeschäftsvolumen
Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen ging das Neugeschäftsvolumen auf 9,2 von 9,6 Milliarden Euro im Vorjahr zurück. Die Bank selbst hatte mit einem Neugeschäftsvolumen in einer Bandbreite von 7 bis 8 Milliarden Euro gerechnet. Der Zinsüberschuss im Segment belief sich auf 716 nach 783 Millionen Euro im Vorjahr. Insgesamt ergab sich ein Betriebsergebnis im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen von 395 Millionen Euro. Es lag laut Aareal Bank damit "deutlich" über dem um den WestImmo-Zugangsgewinn bereinigten Vorjahresergebnis von 343 Millionen Euro.
Die Umsatzerlöse im Segment Consulting/Dienstleistungen stiegen 2016 auf 206 von zuvor 193 Millionen Euro. Das Plus führte das Unternehmen auf die deutliche Steigerung der Umsatzerlöse der Tochtergesellschaft Aareon zurück. Aareon erzielte mit 34 (Vorjahr 27) Millionen Euro einen höheren Beitrag zum Konzernbetriebsergebnis.
Das Volumen der Einlagen der Wohnungswirtschaft konnte laut Aareal Bank 2016 mit durchschnittlich 9,6 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr von 9 Milliarden Euro erhöht werden. Allerdings wies die Bank darauf hin, dass durch das anhaltend niedrige Zinsniveau das Ergebnis aus dem Einlagengeschäft und damit das Segmentergebnis belastet wurde. Insgesamt ergab sich deswegen für das Segment Consulting/Dienstleistungen ein höherer Betriebsverlust von 29 nach 23 Millionen Euro im Vorjahr. Unter Berücksichtigung von Steuern verblieb ein Segmentverlust von 18 Millionen Euro.
Umfeld soll auch 2017 "anspruchsvoll" sein
Für das laufende Jahr rechnet die Aareal Bank wegen des Niedrigzinsumfelds und dem fortgesetzten, planmäßigen Abbau nicht-strategischer Portfolios mit einem Rückgang beim Zinsüberschuss im Konzern auf 620 bis 660 Millionen Euro. Für die Risikovorsorge erwartet die Aareal Bank einen Rückgang auf 75 bis 100 Millionen Euro. Hier dürfte sich besonders die "vorsichtige Risikopolitik der Vorjahre" weiter auszahlen, erklärte das Unternehmen weiter. Beim Provisionsüberschuss schätzt der Konzern einen Wert in der Spanne von 195 bis 210 Millionen Euro. Das Konzernbetriebsergebnis soll in einem Zielkorridor von 260 bis 300 Millionen Euro liegen.
Der RoE vor Steuern dürfte im laufenden Jahr zwischen 9 und 10,5 Prozent, das Ergebnis je Aktie bei 2,45 bis 2,90 Euro liegen. An ihrem mittelfristigen Ziel eines RoE vor Steuern von rund 12 Prozent hält die Aareal Bank unverändert fest.
Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen dürfte das Kreditportfolio Ende 2017 vorbehaltlich Währungsschwankungen in einer Größenordnung zwischen 25 und 28 Milliarden Euro liegen, schätzt die Bank. Für das laufende Jahr strebt die Aareal Bank ein Neugeschäft in einer Bandbreite von 7 bis 8 Milliarden Euro an. Im Segment Consulting/Dienstleistungen erwartet die Aareal Bank für ihre IT-Tochter Aareon einen Ergebnisbeitrag vor Steuern von 34 bis 35 Millionen Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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