Vorsichtiger Ausblick 2018 |
28.02.2018 13:09:41
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Aareal Bank beglückt Aktionäre mit Dividendensprung - Aktie legt zu
Für das vergangene Jahr will der Vorstand eine Dividende von 2,50 Euro je Aktie zahlen, wie die Wiesbadener mitteilten. Das ist ein Viertel mehr als im Jahr zuvor und bedeutet aktuell eine Dividendenrendite von deutlich mehr als 6 Prozent. Die Aareal Bank schüttet damit nahezu vier Fünftel ihres Nettogewinns von 191 Millionen Euro aus. "Wir haben wieder geliefert, was wir versprochen haben", erklärte Merkens mit Blick auf das geschäftliche Abschneiden 2017.
Die Analysten von Equinet und der Commerzbank zeigten sich positiv überrascht von der Dividendenhöhe. Sie hatten mit einer geringeren Anhebung gerechnet. Angesichts dessen stieg die Aareal-Bank-Aktie am Mittwoch in einem schwachen Gesamtmarkt um 2,34 Prozent auf 40,20 Euro. Damit ist sie nicht mehr weit entfernt von ihrem Rekordstand von knapp 42 Euro, den sie Mitte Januar erreicht hatte. Schon beim anschließenden Kursrutsch an den Weltbörsen hatte sich das Papier als recht robust erwiesen. Von Jahresbeginn an gerechnet liegt die Aktie nun fast 8 Prozent im Plus, während der MDAX der mittelgroßen Konzerne praktisch auf der Stelle tritt.
Hilfreich ist bei der Kursentwicklung auch die Aussicht auf eine weitere Ausschüttung durch das Abschmelzen des Kapitalpolsters. Dabei geht es um rund 150 Millionen Euro, die zu verteilen sind - das ist die Größenordnung der aktuellen Dividende. Noch ist aber nichts entschieden, erklärte die Aareal Bank. Möglich sei, das Geld für Zukäufe und den Ausbau des eigenen Geschäfts auszugeben. Daneben komme "ausdrücklich auch eine Rückgabe an die Aktionäre" infrage. Die Hoffnung auf eine Sonderdividende bleibe damit bestehen, erklärte Equinet-Analyst Philipp Häßler.
Hintergrund ist, dass die Aareal Bank zum Jahreswechsel auf eine harte Kernkapitalquote von 13,4 Prozent kommt, wenn man die neuesten Eigenkapitalregeln anlegt, das sogenannte Basel IV. Ausreichend ist nach Ansicht des Vorstands indes eine Kapitalquote von rund 12,5 Prozent. Über die Verwendung des bestehenden Überschusskapitals solle wie angekündigt noch im Laufe dieses Jahres entschieden werden, teilte die Bank mit. Wann genau, ließ Merkens offen.
Sollte das Geld in Zukäufe fließen, dürfte nach seinen Worten vor allem die IT-Tochter Aareon profitieren, die schon im vergangenen Jahr durch zwei Übernahmen gestärkt worden war. Die Aareon bietet etwa Abrechnungsleistungen für die Immobilienwirtschaft an und war in diesem Bereich auch in die Energiewirtschaft vorgestoßen. "Die Aareon hat ein sehr gutes Potenzial, mittelfristig über 50 Millionen Euro zu verdienen", sagte Merkens. Womöglich sogar noch deutlich mehr, ergänzte er. Im vergangenen Jahr kam die Tochter auf ein Ergebnis von 34 Millionen Euro.
Der Immobilienfinanzierer insgesamt hatte im vergangenen Jahr einen Betriebsgewinn von 328 Millionen Euro erwirtschaftet und war damit innerhalb der eigenen Vorgaben und der Erwartung der Analysten geblieben. Gegenüber dem Vorjahr ist das allerdings ein Rückgang: 2016 hatte die Aareal Bank 366 Millionen Euro ausgewiesen, im Rekordjahr 2015 waren es 470 Millionen Euro.
Die Aareal Bank befindet sich allerdings seit Jahren im Umbau, weshalb die Zahlen nicht eins zu eins vergleichbar sind. Die Wiesbadener waren durch Übernahmen wie der Westimmo und der Corealcredit gewachsen. Nun baut die Bank Portfolien ab, die nicht zum Kerngeschäft zählen. Parallel dazu baut der Vorstand das Servicegeschäft aus und stößt immer tiefer in lukrative Märkte wie die USA vor. Die Neuaufstellung läuft unter dem Namen "Aareal 2020". Die Halbzeitbilanz des Anfang 2016 gestarteten Programms sei positiv, erklärte Merkens. "Was die Gespräche über den Stellenabbau betrifft, sind wir relativ weit durch." 86 Jobs fallen insgesamt weg.
Mit dem Umbau will sich die Aareal Bank fit machen für die "weiterhin anspruchsvollen Rahmenbedingungen", mit denen der Finanzierer im laufenden Jahr rechnet, namentlich mit anhaltend niedrigen Zinsen in Europa und einem hohen Wettbewerbs- und Margendruck auf wichtigen Zielmärkten. Sorgen vor Markverwerfungen durch die steigenden Zinsen in den USA hat der Aareal-Bank-Chef dagegen keine: "Es gibt keine strukturelle Gefährdung der Märkte durch die Zinsveränderung." Der Vorstand geht insgesamt davon aus, dass das Betriebsergebnis 2018 auf 260 bis 300 Millionen Euro zurückgeht.
WIESBADEN (dpa-AFX)
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