Ausblick |
12.09.2016 10:00:50
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Fünf wichtige Termine in dieser Woche
Folgende Termine werden im Fokus stehen. Die Zeiten sind jeweils in mitteleuropäischer Sommerzeit angegeben:
1. E.ON bringt die Tochter Uniper an die Börse
Mit dem Börsengang der Kraftwerkstochter Uniper ist die Aufspaltung von E.ON perfekt. Spannend wird vor allem sein, zu welchem Kurs die Aktie startet. Dazu gibt es jede Menge Meinungen, und sie gehen weit auseinander. Rein mathematisch kommen die Analysten von Independent Research auf einen Kurs von bis zu 15,00 Euro je Aktie. Das halten die meisten anderen Analysten für viel zu hoch: Zumeist werden Kurse zwischen 9,50 bis 12,00 Euro genannt. Ein zweistelliger Kurs wäre mithin schon ein Erfolg für die E.ON-Tochter.
Rein technisch bekommen E.ON-Aktionäre für zehn Eon-Papiere zusätzlich eine Uniper-Aktie in ihr Depot. In den ersten Tagen nach der Notierung ist mit einem hohen Umsatz und größeren Kursschwankungen zu rechnen. Grund dafür ist, dass etliche Investoren Uniper-Aktien verkaufen müssen, weil sie nur DAX-Titel halten dürfen. Kuriosum am Rande: Der deutsche Aktienindex DAX wird am Montag ausnahmsweise die Bewertungen von 31 Unternehmen abbilden, weil die Uniper-Papiere nur am ersten Handelstag in den DAX aufgenommen werden. Am Dienstag fallen sie aus dem Index schon wieder heraus.
>>> Montag, 12. September 2016, ab etwa 09:10 Uhr
2. ZEW-Konjunkturerwartungen September
Jeden Monat befragt das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) bis zu 300 Experten bei Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen ausgewählter Großunternehmen nach ihrer Bewertung der konjunkturellen Situation und der wirtschaftlichen Erwartungen. Im August hatten sich die Finanzmarktexperten von ihrem "Brexit-Schock" erholt, der Index ihrer Erwartungen war auf plus 0,5 nach zuvor minus 6,8 gestiegen.
Im September sollte sich der Index weiter verbessert haben, allerdings nur geringfügig. Ökonomen rechnen im Schnitt der Prognosen mit einem Stand von plus 1,5 Punkten. Dabei dürfte sich der Anstieg vor allem aus den Hoffnungen auf eine bessere Zukunft speisen: Angesichts mauer Daten zu Auftragseingang, Produktion und Exporten wird die aktuelle Situation wohl eher etwas trüber beurteilt werden als noch im August.
>>> Dienstag, 13. September 2016, 11:00 Uhr
3. Bayer-Kontrolleure beraten über Monsanto
Bei der Sitzung des Aufsichtsrats -- deren Termin das Unternehmen nicht bestätigen will -- könnten die letzten Erkenntnisse aus der laufenden Due Diligence-Prüfung der Bücher von Monsanto besprochen werden. Eventuell holt sich das Management um Vorstandschef Werner Baumann vom Aufsichtsrat das OK für ein nochmals höheres Gebot für den US-Saatguthersteller.
Bayer hat seine Offerte zuletzt auf 127,50 US-Dollar je Aktie erhöht und bewertet den Konkurrenten damit mit 65 Milliarden Dollar. Monsanto zeigt sich noch nicht ganz zufrieden, "man prüfe die Offerte genauso wie die Vorschläge von anderer Seite."
Analysten gehen davon aus, dass Monsanto gerne eine Offerte von mehr als 130 Dollar sehen würde. Andere Deals in der Branche würden eine solch hohe Bewertung auch durchaus rechtfertigen. "Mit Blick auf das Bewertungsniveau der vergleichbaren Übernahme von Syngenta durch ChemChina besteht noch Luft nach oben", urteilt Zafer Rüzgar von Independent Research. "Wir gehen davon aus, dass das Monsanto-Management erst bei einem Preis von 134,00 US-Dollar je Aktie der Übernahme zustimmen wird."
>>> Mittwoch, 14. September 2016, Uhrzeit offen
4. Bank of England entscheidet über Zinsen
Notenbankchef Mark Carney zeigte sich zuletzt zufrieden mit den im August ergriffenen Maßnahmen. Damals hatten die Währungshüter wegen des Brexit-Votums einstimmig beschlossen, den Leitzins um 25 Basispunkte auf ein neues Rekordtief von 0,25 Prozent zu kappen. Gleichzeitig hatte der geldpolitische Rat bei drei Gegenstimmen entschieden, das Kaufprogramm für Wertpapiere wieder aufleben zu lassen.
Carney sagte bei einer Anhörung im Parlament, das Wirtschaftswachstum sei derzeit nur etwa halb so stark wie vor dem EU-Referendum. Allerdings habe sich die Aktivität deutlicher als erwartet erholt. Vor diesem Hintergrund dürften Englands Notenbanker vorerst die Füße stillhalten.
>>> Donnerstag, 15. September 2016, 13:00 Uhr
5. Europa ohne Briten
Da sind's bald nur noch 27. Die verbleibenden 27 Staats- und Regierungschefs beraten ab Freitag, wie Europa ohne Großbritannien aussehen könnte. Beim informellen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der EU in Bratislava wird es unter anderem darum gehen, wie die Handelsbeziehungen zu Großbritannien nach einem Brexit aufrechterhalten werden sollen.
Die EU möchte, dass Großbritannien so schnell wie möglich den Antrag für den Austritt aus der Union stellt, damit die Verhandlungen über die künftigen Beziehungen schnell beginnen können. Londons Regierungschefin Theresa May will sich aber Zeit lassen und das Austrittsverfahren nach Artikel 50 der EU-Verträge dieses Jahr noch nicht in Gang setzen. May wird bei dem Gipfel extra außen vorgelassen, damit die anderen EU-Granden untereinander Klartext reden können. Abzuwarten bleibt, wie klar die Botschaft am Ende des Treffens ausfällt.
>>> Freitag, 16. September 2016, ab 10:00 Uhr (Pressekonferenz für 18:30 Uhr vorgesehen)
Mitarbeit: Jenny Busche, Hans BentzienDJG/kgb/sha
Dow Jones Newswires
Von Klaus Brune
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