21.03.2017 13:39:52
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5 ERKENNTNISSE zu den Pensionslasten der DAX-Konzerne
Von Hans-Joachim Koch
FRANKFURT (Dow Jones)--Es sind deutlich dreistellige Milliardenbeträge, die die DAX-Konzerne zusammen an Pensionsverpflichtungen für ihre Mitarbeiter haben und die sie zu zwei Dritteln bereits in speziellen Bilanzpositionen zurückgelegt haben. 2016 erwirtschafteten die Unternehmen eine Durchschnittsrendite von mehr als 9 Prozent, und das in einem Umfeld extrem niedriger Zinsen. Wie die Unternehmen Ende 2016 dastanden und welche besonderen Einflussfaktoren es gab, hat die Personalberatung Willis Towers Watson in einer Studie zusammengestellt.
1. Rendite auf Pensionsvermögen nach Vorjahresflaute kräftig gestiegen Stolze 9,3 Prozent Rendite erzielten die DAX-Unternehmen 2016 auf ihr Pensionsvermögen. Das ist mehr als die 7 Prozent Jahresperformance des Index. Es ist aber auch eine Aufholjagd, da der Zuwachs 2015 mit 0,9 Prozent ausgesprochen mager ausgefallen war. Renditetreiber dürften höhere Anleihekurse durch die Niedrigzinsen, gute Erträge aus alternativen Investments und die Aktienmarktentwicklung gewesen sein.
2. Stetiger Trend zu etwas mehr Risiko Wie die Unternehmen ihr Pensionsvermögen anlegen, ist eine individuelle Entscheidung. Übergreifend gibt es jedoch einen Trend zu höherer Risikoneigung. So ist der Anteil konservativer Anlageklassen (Anleihen und Immobilien) zwischen 2009 und 2016 von 67 auf 55 Prozent gesunken. Deutlich zugelegt auf 23 von 9 Prozent haben die unter Sonstiges zusammengefassten alternativen Investments z.B. in Infrastruktur, Private Equity, Hedgefonds. Sie werden - wegen geringerer Volatilität, aber sichererer Erträge - gegenüber Aktien bevorzugt, deren Anteil mit 22 Prozent weitgehend stabil blieb.
3. Gewachsene Pensionsverpflichtungen durch Niedrigzinsen Die 30 DAX-Werte zusammen müssen langfristig für rund 396 Milliarden Euro an Pensionsleistungen ihrer Belegschaften vorsorgen. Das sind 9,2 Prozent mehr als 2015 und ein neuer Rekordstand. Ein wesentlicher Faktor sind die gesunkenen Zinsen, weshalb ein höheres Vermögen vorgehalten werden muss. Basis für die Verpflichtungen ist der sogenannte Rechnungszins, den die Unternehmen auf Basis der Marktentwicklung ansetzen. Sein Median ging 2016 um 70 Basispunkte auf 1,8 Prozent zurück. Steigt oder fällt er um 100 Basispunkte, ändern sich die Verpflichtungen um knapp 16 Prozent oder bezogen auf die aktuellen Verpflichtungen um rund 63 Milliarden Euro.
4. Auch das Pensionsvermögen erhöhte sich, aber langsamer Mit 5,7 Prozent etwas langsamer weitete sich das Pensionsvermögen aus. Die 249 Milliarden Euro per Ende 2016 sind jene Positionen, die in der Bilanz spezifisch dafür ausgewiesen werden. Daraus errechnet sich ein Ausfinanzierungsgrad von 63 nach 65 Prozent. Die nicht durch das ausgewiesene Vermögen abgedeckten Pensionsverpflichtungen sind jedoch keinesfalls unsicher, sondern durch das Unternehmensvermögen an sich gesichert. Seit zehn Jahren bewegt sich dieser Wert in einer Spanne zwischen 61 und 66 Prozent.
5. Wo die größten Pensionslasten liegen Die größten Pensionslasten finden sich naturgemäß bei den mitarbeiterstärksten Unternehmen. Die Top 5 im Dax stehen zusammen für 44 Prozent der Verpflichtungen. An der Spitze liegt Volkswagen mit 43,7 Milliarden Euro, gefolgt von Siemens und Daimler mit 42,2 bzw 32,4 Milliarden sowie Bayer und BASF mit 29,0 bzw 27,6 Milliarden. Gezielt aufgestockt hat vor allem Daimler 2016 das Pensionsvermögen mit 2,4 Milliarden Euro, doppelt so viel wie die Nummer 2, die Deutsche Post. Hinweis: Die Angaben basieren auf der Auswertung der Geschäftsberichte von 25 der 30 DAX-Unternehmen, die diese bislang vorgelegt haben. Die Werte für die restlichen Unternehmen (BMW, Deutsche Börse, Commerzbank, Fresenius Medical Care, Continental) sind auf Basis des Vorjahresstandes hochgerechnet.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/smh/bam
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March 21, 2017 08:09 ET (12:09 GMT)
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