25.09.2008 15:06:00

130.000 Klinikmitarbeiter demonstrieren für Rettung der Krankenhäuser

        BERLIN (dpa-AFX) - Rund 130.000 Mitarbeiter deutscher Kliniken haben in einem beispiellosen Protestzug in Berlin einen neuen Anlauf zur "Rettung der Krankenhäuser" gefordert. Das geplante Reformpaket der Bundesregierung von drei Milliarden Euro sei eine Mogelpackung und reiche bei weitem nicht aus, kritisierte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Rudolf Kösters, bei einer Kundgebung vor dem Brandenburger Tor. Nötig sei die volle Finanzierung der Finanzlücke von 6,7 Milliarden Euro bei den rund 2.100 Kliniken.

    "Die Krankenhäuser brauchen reales Geld, mit Luftbuchungen ist uns überhaupt nicht geholfen", sagte der Präsident des Deutschen Städtetags, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD). "Die Kliniken stehen vor dem Kollaps." Frank Bsirske, Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di, warnte vor wachsender Gefährdung der Patienten. Die Mitarbeiter brennen laut Bsirske immer stärker aus. Frank Ulrich Montgomery, Vizepräsident der Bundesärztekammer, kündigte weitere Proteste an: "Wir sehen uns wieder."

    Veranstalter und Polizei schätzten die Zahl der Demonstranten auf 130.000. Damit dürfte es die größte Demonstration der Gesundheitsbranche sein. Die Krankenkassen und die Verbraucherzentrale betonten, in Deutschland gebe es mehr Klinikbetten als in anderen Ländern und mahnten Strukturreformen an. Ärzte, Pfleger, Kliniken, Gewerkschaften, kirchliche und kommunale Arbeitgeber wiesen dies zurück. /bw/vl/DP/sb yydd/bb n1 as

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