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Ermotti zufrieden 07.11.2023 16:11:00

UBS-Aktie klettert: UBS wegen Credit-Suisse-Integration im dritten Quartal im Minus - Ergebnis aber besser als erwartet

UBS-Aktie klettert: UBS wegen Credit-Suisse-Integration im dritten Quartal im Minus - Ergebnis aber besser als erwartet

Wegen der milliardenschweren Sonderkosten stand unter dem Strich ein Fehlbetrag von 785 Millionen US-Dollar (731 Mio Euro), wie die UBS am Dienstag in Zürich mitteilte. Im Tagesgeschäft schnitt die Bank allerdings besser ab als gedacht. An der Börse kamen die Nachrichten entsprechend gut an.

Mit der Notübernahme der Credit Suisse nach deren Schieflage im Frühjahr hat sich die UBS ihre wichtigste heimische Rivalin einverleibt.

Die Credit Suisse geht erst seit Juni in die Konzernzahlen ein, sodass sie im dritten Quartal erstmals voll bei der UBS zu Buche schlugen. Vor Steuern verbuchte die UBS im abgelaufenen Quartal einen Verlust von 255 Millionen Dollar. Ohne die Integrationskosten und andere Sonderposten hätte sie 844 Millionen Dollar verdient. Darin enthalten sind neue Wertberichtigungen für Kreditrisiken von 306 Millionen Dollar.

Dabei übertraf die UBS ihre eigenen Ziele: Ende August hatte das Management für das dritte Quartal lediglich ein ausgeglichenes bereinigtes Vorsteuerergebnis in Aussicht gestellt und erst für das gesamte zweite Halbjahr einen Gewinn. Bankchef Sergio Ermotti zeigte sich mit den Ergebnissen entsprechend zufrieden.

Gut lief es in der Vermögensverwaltung, dem Fondsgeschäft und im Geschäft in der Schweiz: Alle drei Bereiche steigerten ihren den Vorsteuergewinn im Vergleich zum Vorquartal. Im Investmentbanking, wo die Credit Suisse zuletzt regelmäßig tiefrote Zahlen geschrieben hatte, stand vor Steuern allerdings ein Verlust zu Buche. So gingen die Handelserträge der Sparte zurück, und die Kosten sprangen vor allem wegen der Integration der Credit-Suisse-Teile stark in die Höhe.

Fortschritte macht die UBS bei der Abwicklung derjenigen Bereiche, die sie abstoßen will. So soll ein Großteil der früheren Credit-Suisse-Investmentbank heruntergefahren werden.

Die Integrationskosten summierten sich im dritten Quartal auf 2,1 Milliarden Dollar. Etwa die Hälfte davon entfielen laut Management auf das Personal. Dabei ging es auch um die Weiterbeschäftigung von Mitarbeitern, um die Stabilität des Geschäfts aufrechtzuerhalten.

Unterdessen schritt der Personalabbau weiter voran: Die Belegschaft schrumpfte im abgelaufenen Quartal um etwa 4000 Menschen. Ende 2022 hatten UBS und Credit Suisse insgesamt etwa 120 000 Mitarbeiter beschäftigt. Inzwischen sind es schon über 13 000 weniger.

Zudem erreichte die UBS jährliche Einsparungen von brutto 3 Milliarden Dollar bereits im dritten Quartal. Eigentlich war dies erst für Ende 2023 vorgesehen. Bis Ende 2026 will UBS im Vergleich zum Stand von 2022 brutto mehr als 10 Milliarden Dollar einsparen.

Die Situation bei der Credit Suisse hat sich der Mitteilung zufolge inzwischen weiter stabilisiert. Zum ersten Mal seit anderthalb Jahren sei der Vermögensverwaltung der Credit Suisse in einem Quartal wieder netto Geld zugeflossen. Insgesamt erzielte der UBS-Konzern im dritten Quartal in der globalen Vermögensverwaltung einen Nettoneugeldzufluss von 22 Milliarden Dollar.

Goldman belässt UBS auf "Buy" - Ziel 33,70 Franken

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für UBS nach Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 33,70 Franken belassen. Die grundlegenden Fortschritte seien besser als erwartet, schrieb Analyst Chris Hallam in einer ersten Reaktion auf die Quartalsbilanz am Dienstag. So seien der Vorsteuergewinn und auch die Erträge der Schweizer Großbank besser als erwartet ausgefallen. Der mittelfristige Ausblick für 2026 sei im Vergleich zu den Aussagen während der Halbjahreszahlen zudem unverändert geblieben.

UBS-Aktien profitieren von Quartalszahlen

Die Aktien der UBS haben am Dienstag an der SIX deutlich zugelegt. Zeitweise gewann der Titel 1,97 Prozent auf 22,31 Franken. Er näherte sich damit den Jahreshochs im Bereich von 23,50 Franken. Die Bank hatte ihre Quartalszahlen veröffentlicht und dabei auf Vorsteuerstufe besser abgeschnitten als erwartet. Analysten zeigten sich von den schnellen Fortschritten nach der Übernahme der Credit Suisse beeindruckt.

Die Integration schreite schneller voran als erwartet und die bereinigten Zahlen seien ebenfalls besser als vorhergesagt, hieß es bei der ZKB. Die UBS habe die Situation bei der Credit Suisse klar stabilisieren können. Auch bei Vontobel ist man angetan von den UBS-Zahlen. Die Bank habe seit dem Abschluss der Transaktion deutliche Fortschritte gemacht.

Von einem "weiteren guten Quartal" war in einem Kommentar der Deutschen Bank die Rede. Die Zahlen beziehungsweise die Neuigkeiten zur Kostenreduktion, die schneller vorangehe als geplant, dürften die Zuversicht der Investoren stärken, dass die UBS die CS erfolgreich integrieren könne.

ZÜRICH (dpa-AFX) / NEW YORK (dpa-AFX Broker)

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