Anleihen unter Druck 16.02.2015 10:43:48

Vor Griechenland-Entscheidung: Anspannung am Athener Finanzmarkt

Griechische Staatsanleihen standen am Montagvormittag erneut unter Druck, an der Athener Börse ging es mit den Kursen nach unten. Die Preise für Versicherungen (Credit Default Swaps, CDS) gegen einen Zahlungsausfall Griechenlands gingen zwar etwas zurück, allerdings ausgehend von sehr hohem Niveau.

Die Rendite für fünfjährige Staatsanleihen Athens stieg im Vormittagshandel um 0,75 Prozentpunkte auf 13,6 Prozent. Ein Zinsanstieg gilt als Alarmsignal, weil Anleger einen höheren Risikoausgleich fordern. Ausfallversicherungen auf griechische Anleihen kosteten zwar etwas weniger. Allerdings liegt der CDS-Preis weltweit in nur zwei Ländern höher: in den Krisenstaaten Ukraine und Venezuela. Die griechische Börse lag mit etwa 3,8 Prozent im Minus.

An diesem Montag treffen sich die Finanzminister des Euroraums, um über den Fortgang des griechischen Schuldendramas zu beraten. Die Vorstellungen liegen weit auseinander: Die neue griechische Regierung will zahlreiche Spar- und Reformauflagen nicht mehr erfüllen, was die Geldgeber kategorisch ablehnen. Doch Griechenland läuft die Zeit davon, weil es ohne zusätzliche Finanzhilfen nach einhelliger Expertenmeinung nicht mehr lange zahlungsfähig wäre. Scheitern die Gespräche, sehen Fachleute den Austritt Athens aus dem Währungsraum näher rücken.

ATHEN/FRANKFURT (dpa-AFX)

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