Wichtig für Geldpolitik |
11.08.2017 17:13:41
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US-Inflation schwächer als erwartet
Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg von 0,2 Prozent prognostiziert, was einen Anstieg der Jahresteuerung von 1,8 Prozent implizierte. Die Kernverbraucherpreise stiegen um 0,1 und 1,7 (1,7) Prozent. Auch hier war ein monatliches Plus von 0,2 Prozent erwartet worden.
Die US-Notenbank, die mittelfristig 2 Prozent Inflation anstrebt, hat ihre Leitzinsen in diesem Jahr schon zweimal angehoben und hat zuletzt einen weiteren Zinsschritt in diesem Jahr für möglich gehalten. An den Finanzmärkten wird ein solcher Schritt jedoch nicht eingepreist.
Volkswirte erwartet weiterhin steigenden Inflationsdruck
Volkswirte sind jedoch zuversichtlich, dass sich die Inflationsschwäche in nächster Zeit geben wird, was für eine Fortsetzung des vorsichtigen Zinserhöhungskurses spräche.
"Wir glauben weiterhin, dass der enge und noch enger werdende Arbeitsmarkt sowie der schwächere US-Dollar den grundlegenden Inflationsdruck verstärken werden", schrieb Volkswirt Johnny Bo Jakobsen in einem Kommentar. Zumindest sollte der Rückgang des handelsgewichteten Wechselkurses um 7 Prozent seit Januar den Rückgang der Kerninflation stoppen.
Nach Einschätzung der Commerzbank hat die Kerninflation ihren Tiefpunkt bereits im zweiten Quartal dieses Jahres erreicht. Volkswirt Christoph Balz weist darauf hin, dass eine Ursache der schwachen Kerninflation wahrscheinlich die frühere Stärke des US-Dollar und der Ölpreisrückgang gewesen seien und dass die Wirkung dieser Faktoren erfahrungsgemäß erst nach sechs bis sieben Quartal verfliege.
"Ölpreisschwäche und Dollar-Stärke hatten ihr Maximum im dritten Quartal 2015, sieben Quartale, bevor die Kerninflation im zweiten Quartal 2017 wahrscheinlich ihren Tiefpunkt gesehen hat", schrieb Balz in einem Kommentar. Die Commerzbank geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass die US-Notenbank ihre Zinsen im Dezember erneut erhöhen wird.
Dollar und zehnjährige US-Anleihen mit Verlusten
Investoren allerdings sind nach den schwachen Juli-Daten diesbezüglich eher noch skeptischer. Der Dollar wertete spürbar ab, für 1 Euro müssen gegen 17.00 Uhr 1,179 Dollar bezahlt werden, vor Veröffentlichung der Daten waren es 1,176 Dollar gewesen. Die Rendite zehnjähriger Treasuries stieg auf 2,213 (zuvor: 2,191) Prozent, während die zweijähriger Papiere auf 1,306 (1,318) fiel.
DJG/hab/jhe
FRANKFURT (Dow Jones)
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