Investoren geschockt |
30.09.2014 08:30:00
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Ford-Aktie taucht ab wegen Aussagen zu Europageschäft
Vor Steuern peilt Ford laut seiner gekappten Prognose dieses Jahr sechs Milliarden Dollar Gewinn vor Steuern an. Das sind etwa 1,5 Milliarden weniger als das Unternehmen zuletzt vorhergesagt hatte und 2,5 Milliarden weniger als 2013. Zwar soll der Wert nächstes Jahr auf 8,5 bis 9,5 Milliarden steigen - Europa wird aber mit minus 250 Millionen Dollar weiterhin Verluste einfahren. Dabei sollte das Geschäft hierzulande 2015 auf jeden Fall zurück in die Gewinnzone kommen.
Vor allem der Markteinbruch in Russland, das wegen des Ukraine-Konflikts vom Westen sanktioniert wird, macht Ford dabei einen dicken Strich durch die Rechnung. Dort brachen die Verkaufszahlen des US-Herstellers in den ersten acht Monaten um sage und schreibe 43 Prozent ein - keinen anderen der großen Autobauer traf es so hart. Für das Werk in Köln beantragte Ford bereits Kurzarbeit für 4.000 Menschen. Zudem bereitet Südamerika der Firma Probleme. Und auch hohe Kosten für Garantien und Rückrufe dürften die Geschäftszahlen weit stärker belasten als bislang angenommen.
Erst am Freitag hatte Ford 850.000 Wagen wegen Kurzschlussgefahr zurückgerufen. Die Kosten dürften bei etwa 500 Millionen Dollar liegen, sagte die Konzernführung zu Wochenbeginn. Bereits Ende Mai hatte das Unternehmen über eine Million Autos wegen möglicher Probleme mit der Lenkung in die Werkstätten beordert.
Nicht nur wegen der Rückrufe läuft es auch im Heimatmarkt Nordamerika weniger rund als gedacht. Die Profitmargen dürften in diesem Jahr mit acht bis neun Prozent am unteren Ende der bisherigen Vorhersagen liegen. Zumindest beim Absatz hat sich Ford große Ziele gesteckt: Bis 2020 sollen die Autoverkäufe in Nordamerika von 2,9 Millionen im letzten Jahr auf 3,5 Millionen gesteigert werden.
Investoren reagierten sehr empfindlich: Die Ford-Aktie ging mit einem Minus von 7,47 Prozent aus dem New Yorker Handel und fiel nachbörslich weiter. Das Handelsvolumen war etwa dreimal so hoch wie an gewöhnlichen Tagen.
Fields hatte den Top-Job bei Ford Anfang Juli von Alan Mulally übernommen und war zuvor die Nummer zwei. Für seine Aufgabe, die Verkäufe in den USA wieder anzukurbeln, das Europageschäft wie geplant 2015 in die Gewinnzone zurückzuführen und die Stellung auf dem boomenden asiatischen Markt auszubauen, hätte er sich wohl einen besseren Start gewünscht.
/hbr/DP/zb
DEARBORN (dpa-AFX)
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