Corona-Krise 15.09.2020 22:07:00

BlackRock sagt "Underweight": Schlechtes Rating für Emerging Markets-Aktien

BlackRock sagt "Underweight": Schlechtes Rating für Emerging Markets-Aktien

• Schwellenländer kämpfen mit Ausbreitung des Coronavirus
• BlackRock sieht EM-Aktien nur bei "Underweight"
• Nicht alle Emerging Markets leiden übermäßig

Die Corona-Pandemie ist derzeit das marktbeherrschende Thema. Besonders stark unter dem Virus leiden die Emerging Markets (EM). Wie aus Daten der Johns Hopkins University hervorgeht, sind vier der fünf am stärksten von Corona heimgesuchten Staaten Schwellenländer. Zwar stehen die USA mit insgesamt weit über sechs Millionen Infizierten klar an der Spitze, doch dahinter folgen Indien, Brasilien, Russland und Peru.

BlackRock pessimistisch

Aus diesem Grund lautet die Anlageempfehlung von BlackRock Investment für EM-Aktien auch nur "Underweight". Dieses Rating bedeutet, dass Aktien aus solchen Ländern einen geringeren Teil am Portfolio eines Anlegers ausmachen sollten, als es bei einem ausgeglichenen Aktienmix der Fall wäre. Praktisch bedeutet dies, dass vom Kauf ab- oder zum Verkauf geraten wird.

"Allgemein bleiben wir taktisch ein bisschen vorsichtig in Bezug auf EM", sagte Ben Powell, der oberste Investmentstratege für die Asien/Pazifik-Region des BlackRock Investment Institute gegenüber dem US-Sender "CNBC". Seine Begründung: "Offen gesagt liegt dies daran, dass das Virus immer noch extrem präsent ist und ich befürchte, dass die Probleme rund um das Gesundheitssystem sowie die wirtschaftspolitische Reaktion noch nicht gelöst wurden."

Lichtblicke

Die bisherige Marktentwicklung scheint die Einschätzung von Powell zu bestätigen: So hat der MSCI Emerging Markets Index im bisherigen Jahresverlauf etwa 2,6 Prozent eingebüßt, wogegen der MSCI World Index rund 1,5 Prozent zulegen konnte (Stand 09.09.2020).

Trotzdem ist Ben Powell nicht für sämtliche Emerging Markets pessimistisch. Er räumte ein, eine "klare Präferenz" für China und die nördlichen asiatischen Märkte, wie beispielsweise Südkorea oder Taiwan, zu haben. Diese drei Länder sind im MSCI Emerging Markets Index enthalten, würden aber als wichtige Exportnationen vom Aufschwung im Tech-Zyklus profitieren, so der Experte. Dies ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass aus Sorge vor dem Coronavirus verstärkt auf Homeoffice und Videokonferenzen gesetzt wird, weshalb Halbleiter stark nachgefragt werden.

Auch Sean Taylor hebt diese drei Länder positiv hervor: "China ist das erste Land, das in der Corona-Krise eine V-förmige Erholung geschafft hat", zitiert "BÖRSE ONLINE" den Anlagestrategen für Schwellenländer der Deutschen Bank. "Für 2020 erwarten wir ein Wachstum um zwei Prozent. Aber auch Taiwan und Südkorea haben sich schneller als andere Schwellenländer erholt, weil sie im Krisenmanagement zügig die richtigen Schritte einleiteten. Zugleich wird das Wirtschaftswachstum weniger von zyklischen Sektoren getragen."

Außerdem seien diese drei Ländern bisher von der Corona-Pandemie vergleichsweise weniger hart getroffen worden. Auch hätten sie sie es geschafft, ihre Währungen wie auch den Binnenkonsum stabil zu halten, so "BÖRSE ONLINE". Somit würden sich nun bei ausgewählten EM-Aktien gute Chancen bieten.

Redaktion finanzen.at

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