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Deal sichert Niki-Überleben 05.10.2016 14:25:00

Air Berlin-Umbau: Name Niki könnte vom Radar verschwinden

Die Pläne der arabischen Fluggesellschaft sind folgende: Etihad will mit dem Touristikkonzern TUI einen neuen Airline-Verbund schmieden und die TUIfly mit Teilen der Air Berlin zusammenlegen. Darüber verhandeln derzeit Air Berlin, deren Mehrheitseigner Etihad Airways und die TUIfly-Mutter TUI, wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Ziel sei die "Gründung eines neuen europäischen Airline-Verbundes." Für die angeschlagene Air Berlin würde damit die angestrebte Schrumpfkur weitergehen. Laut dem österreichischen Luftfahrtexperten Kurt Hofmann wäre mit dem TUI-Deal auch die heimische Air-Berlin-Tochter Niki aus dem Schneider. Die Marke Niki dürfte aber von TUIfly verdrängt werden und verschwinden.

Über einen Zusammenschluss von Air Berlin und TUIfly wurde seit vergangener Woche spekuliert. Nun bestätigten die Unternehmen die Gespräche. TUI, Etihad und Air Berlin "beabsichtigen die Verabschiedung eines Grundsatzabkommens zu gegebener Zeit", wie sie mitteilten. Alle Pläne unterlägen "den notwendigen unternehmensinternen und behördlichen Genehmigungen".

Der neue "Airline-Verbund" soll den Angaben zufolge von Deutschland, Österreich und der Schweiz aus "ein umfassendes Streckennetz bedienen". Dabei sollen "das Know-how" von Etihad sowie die "hochleistungsfähige Vertriebskapazität der TUI" helfen.

Hintergrund der Neuordnung ist die Dauerkrise der deutschen Niki-Mutter Air Berlin . Die zweitgrößte Fluggesellschaft in Deutschland schreibt - mit Ausnahme eines kleinen Gewinns im Jahr 2012 - seit 2008 nur rote Zahlen. Nun soll ein großer Umbau die Lösung bringen: Air Berlin will seine Flotte auf 75 Maschinen halbieren und 1.200 Stellen streichen.

Übrig bleibt das "Kerngeschäft" mit den 75 Fliegern, die künftig von Berlin und Düsseldorf aus fliegen sollen. 40 Maschinen samt Personal vermietet Air Berlin ab Ende März an die Lufthansa. 35 weitere Maschinen könnten nun an den neuen Ferienflieger gehen.

TUIfly wiederum betreibt derzeit insgesamt 41 Flugzeuge und konzentriert sich auf klassische Urlaubsflüge. 14 TUIfly-Maschinen samt Besatzung mietet Air Berlin bereits seit 2009 vom bisherigen Konkurrenten.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, TUI wolle Ende Oktober auf einer Aufsichtsratssitzung entscheiden, TUIfly auszulagern. Der Reisekonzern wolle dann nur noch 24,9 Prozent an seiner deutschen Fluggesellschaft halten. Mit weiteren 24,9 Prozent werde sich Etihad beteiligen. Eine Mehrheit von 50,2 Prozent solle eine österreichische Stiftung kontrollieren, damit die Verkehrsrechte des künftig in Wien ansässigen Unternehmens gewahrt blieben.

Unklar ist, welche Folgen der Umbau für die Mitarbeiter haben wird. Der Sprecher der deutschen Flugbegleitergewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Angelegenheit sei "ein weiteres Beispiel für die schlechte Informationspolitik" bei Air Berlin und TUIfly. Der Zusammenschluss sei schon lange im Gespräch gewesen, die Mitarbeiter aber hätten die Firmen dabei im Unklaren gelassen.

Seit Montag gibt es bei TUIfly und Air Berlin Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb, weil sich viele Besatzungsmitglieder kurzfristig krankmelden. Von Ufo hieß es dazu, die jüngsten Gerüchte hätten bei den Mitarbeitern Ängste und Unsicherheiten ausgelöst.

Auch am Mittwoch wies TUIfly auf seiner Internetseite Kunden daraufhin, dass es "weiterhin zu Beeinträchtigungen in Form von Verspätungen und Ausfällen" kommen könne. Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ermahnte alle Beteiligten zur Disziplin. "Natürlich sind Umstrukturierungsprozesse auch belastend für die Mitarbeiter" sagte er der "Bild"-Zeitung vom Mittwoch. Doch gerade in solchen Zeiten sei es "wichtig, dass die Verlässlichkeit der Flugverbindungen erhalten bleiben und die Kunden nicht darunter leiden".

cam/itz

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15.02.23 TUI Market-Perform Bernstein Research
15.02.23 TUI Sell UBS AG
15.02.23 TUI Underweight Barclays Capital
15.02.23 TUI Hold Deutsche Bank AG
14.02.23 TUI Underperform Jefferies & Company Inc.
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