10.01.2008 18:03:00

UPDATE: Bank of England dürfte Leitzins im Februar senken

(NEU: Stimmen von Volkswirten, Hintergrund) t ihren Leitzins am Donnerstag nicht verändert. Der Reposatz verharrt damit bei 5,50%, wie der Geldpolitische Ausschuss (MPC) im Anschluss an seine zweitägigen Beratungen mitteilte. Die überwiegende Mehrheit der BoE-Beobachter hatte diesen Beschluss erwartet, eine kleine Minderheit hatte allerdings eine Zinssenkung um 25 Basispunkte vorhergesagt. Wie zumeist bei einer Beibehaltung des Zinsniveaus üblich begründete die BoE ihre Entscheidung nicht und verwies auf die Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls am 23. Januar um 10.30 Uhr (MEZ).

   Volkswirte gehen davon aus, dass die BoE den Leitzins angesichts der aktuellen Abschwächung der britischen Wirtschaft bei ihrer nächsten Sitzung am 7. Februar senken wird. "Es handelt sich nur um eine Verschnaufpause auf dem Weg in Richtung 4% fallender Zinsen", sagt Roger Bootle, Wirtschaftsberater bei Deloitte. "Die Kreditkrise erreicht die Realwirtschaft, und ich wäre sehr überrascht, wenn im Februar die Zinsen nicht gesenkt würden".

   Robert Knightley von der ING Bank vertrat die Meinung, die BoE habe abwarten wollen, bis sie ein klareres Bild von der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation bekomme, bevor sie sich zu einem Zinsschritt entschließe. Angesichts zunehmender Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum halte er eine Zinssenkung im Februar für unausweichlich, sagte Knightley.

   Alan Castle von Lehman Brothers erwartete sogar zwei Zinssenkungen um 25 Basispunkte in der ersten Jahreshälfte. Die erste sagte er für die kommende MPC-Sitzung voraus und die nächste für Mai. Dass die BoE den Reposatz vorerst unverändert gelassen hat, erklärte Castle mit der seit Februar feststellbaren Normalisierung auf den Finanzmärkten.

   Der 3-Monats-LIBOR habe sich nach seinem Rekordstand vom 5. Dezember bei 6,65% nun bei 5,63% stabilisiert, sagte er. Außerdem habe das Pfund - besonders gegenüber dem Euro - abgewertet. Seit der vorherigen Zinsentscheidung am 4. Dezember habe er auf handelsgewichteter Basis um 4% und seit seinem Höchsstand im Juli 2007 sogar um 7% an Wert eingebüßt.

   Dies, sowie steigende Energiepreise (Strom und Benzin), voraussichtlich höhere Lohnabschlüssen und der anhaltende Anstieg der Inflationserwartungen der privaten Haushalte stellen aus Sicht des Lehman-Volkswirts ein Aufwärtsrisiko für die BoE-Inflationsprognose dar. Die BoE wird im Rahmen ihres Inflationsberichts am 13. Februar neue Inflationsprojektionen vorlegen.

   Lena Komileva, Analystin bei Tullet Prebon, bezeichnete das Nichteingreifen der britischen Zentralbank als "Enttäuschung". Dass die Zinsspreads trotz der Zinssenkung im Dezember weiterhin zehnmal höher lägen als vor Beginn der Kreditkrise, lege nahe, dass die BoE die Finanzmärkte entweder mit der Größenordnung oder dem Zeitpunkt einer Zinssenkung überraschend müsse.

Webseite: www.bankofengland.co.uk DJG/phf/hab (END) Dow Jones Newswires

   January 10, 2008 12:01 ET (17:01 GMT)

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