12.08.2008 13:48:19
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LiLux Convert solides Produkt
München (aktiencheck.de AG) - Der LiLux Convert (ISIN LU0069514817/ WKN 986275) war 2007 einer der besten Fonds für Wandelanleihen auf Sicht von drei und fünf Jahren, so die Experten von "FundResearch".
Für seine Leistung sei er mit dem Euro-FundAward 2008 ausgezeichnet worden. Aktien für risikofreudige Anleger, Anleihen für sicherheitsbewusste - dieses Schema sei in vielen Köpfen fest verankert. Eine Anlageklasse, die beide Gattungen vereine, sei hingegen weniger geläufig (Wandelanleihen, auf Englisch Convertibles). Der LiLux Convert habe sich dieser Anlageklasse verschrieben.
Die Manager Roland Haller (HSH Nordbank Private Banking), Hanns Grad und Ralf Ackermann (beide Nobis Asset Management) würden in globale Wandelanleihen investieren. Convertibles seien festverzinsliche Wertpapiere, die von Unternehmen begeben würden. Sie würden das Recht beinhalten, sie während ihrer Laufzeit in Aktien des emittierenden Konzerns umzutauschen. Steige der Aktienkurs, so steige auch der Wert der Wandelanleihe. Ab einem bestimmten Punkt würden sich die Kurse der beiden Papiere parallel entwickeln.
Auf der anderen Seite seien die Verluste von Convertibles begrenzt. Weil sie zumindest mit einem kleinen Kupon sowie einem festen Rückzahlungstermin und -kurs ausgestattet seien, falle ihr Wert niemals so stark wie dies bei der jeweiligen Aktie der Fall sein könnte. "In Abhängigkeit von Laufzeit und Zins ergibt sich ein Bond Floor, quasi eine Verlustuntergrenze", erkläre Haller. Weil es auch bei Wandelanleihen offensive und defensive Papiere gebe, sei es ihm wichtig zu betonen, dass der Sicherheitsaspekt beim LiLux Convert eine große Rolle spiele. "Wir bevorzugen Papiere, die eher Anleihen gleichen als Aktien", sage er.
Eine Besonderheit des Fonds: Er könne Kredite aufnehmen, also mit einem Hebel arbeiten. Möglich seien Darlehen bis zu einem Gegenwert von 200 Prozent des Fondsvermögens. "Zu einer solch intensiven Nutzung von Fremdkapital ist es aber noch nie gekommen", sage Haller. Derzeit bewege sich das Leverage bei 50 Prozent. Der Fonds habe also Verbindlichkeiten, die halb so hoch seien wie das Fondsvermögen. Die aufgenommenen Kredite könnten entweder zu Anlagezwecken eingesetzt werden oder der Absicherung dienen.
In den vergangenen Jahren habe der Fonds immer wieder mit Spitzenrenditen glänzen können. In diesem Jahr laufe es jedoch schlecht: Ein Minus von 16 Prozent stehe auf dem Kurszettel. "Erstmals hat die Berechnung der Bond Floors nicht funktioniert", erkläre Haller. Grund dafür sei zum einen die Ausweitung der Credit Spreads: Im Zuge der Finanzkrise seien die Risikoaufschläge der Unternehmensanleihen gestiegen, was die Kurse der Wandelanleihen belastet habe. Zum anderen habe Convertibles das gleiche Schicksal wie andere Vehikel geringer Liquidität ereilt: Notverkäufe großer Marktteilnehmer hätten zu einem zusätzlichen Abgabedruck geführt.
Haller halte dieses Abstrafen nicht für angemessen. Er sei sich sicher: "Immerhin bieten sich dadurch momentan exzellente Kaufgelegenheiten für Anleger."
Wandelanleihen seien sicherer als Aktien, aber ebenfalls nicht vor Kursrückgängen gefeit.
Der LiLux Convert-Fonds ist trotz der zuletzt starken Verluste ein solides Produkt, so die Experten von "FundResearch". (Ausgabe vom 11.08.2008) (12.08.2008/fc/a/f)
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